Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

4TÖ 
Branntweinerzeugung in Belgien. 
(Nach Hör» statistisches Gemälde des Königreiches Belgien, Dessau, 1858). 
Branntweinbrennereien bestanden in Belgien: 
1843 ... 665 
1846 ... 593 
1850 ... 587 
und sind demnach im Abnehmen befindlich. 
Das Gesetz vom 20. December 1851 hat die Accise auf 
1% Franks täglich pr. Hektolitre*) des Bruttogehaltes der Ge 
fäße (Gährgefäße?) festgestellt, was beiläufig 20 kr. C. M. 
pr. Wiener Eimer macht. 
Im Jahre 1850 betrug die Branntweinaccise 3.839.742 Fr. 
Für den Branntwein, der ins Ausland geht, wird die Steuer 
dem Producenten zurück gegeben. Da der Hektolitre mit 1 Fr. 
besteuert war, wurden ebensoviel Hektolitres Meische vergohren, 
und da ein Hektolitre derselben 7 Litres Branntwein gibt, sind 
eiren 268000 Hektolitres Branntwein erzeugt worden. Im 
Mittel des letzten Jahrzehentes wurde jährlich für 283.9OO Fr. 
Branntwein eingeführt und für 137800 Fr. ausgeführt. 
Beschäftigt sind bei der Brennerei nach der Zählung vom 
Jahre 1846 an Arbeitspersonal 1484 Männer, 130 Frauen, 
27 Knaben und 6 Mädchen. 
Nebstdem besteht noch eine Steuer für geistige Getränke, 
die jeder Verkäufer derselben zu entrichten hat, unabhängig 
von dem Patent, das er als Händler oder Schankwirth ent 
richtet. Diese Steuer varirt in 7 Klasseu von 12 bis 60 Franks. 
Die Anzahl der Steuerrollen war im zehnjährigen Durch 
schnitt 44583 und der Ertrag in gleicher Art 936495 Franks. 
Branntweinerzeugung in der Schweiz. 
Wenn es erlaubt ist, die Ausdehnung zu beklagen, welche 
eine einheimische Industrie gewonnen hat, so sei dieß in der 
Schweiz zuverlässig in Betreff der Branntweinbrennerei der 
Fall. Diese habe sich nämlich nicht nur über alle Cantone, 
sondern, es dürfe wohl behauptet werden, beinahe über alle 
Gemeinden derselben verbreitet. In manchen Cantonen bestehe 
auf jedem großen Bauernhof eine Branntweinbrennerei. Bei- 
') 1 Hektolitre — 1.7676 W. Eimer.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.