Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

bottiche. Die letztern dagegen, wenn man sie von einem der Höhe 
nahe gleichen Durchmesser macht, besitzen bei demselben Raum 
inhalte die kleinste Außenfläche, und leiden daher weniger durch 
Abkühlung von Außen, so wie auch ihre Oberfläche die kleinste, 
mithin die nachtheilige Einwirkung der Berührung der atmosphä 
rischen Luft mit der Jährenden und gegohrenen Flüssigkeit die 
geringste ist. 
Die Größe der Vormeischbottiche muß mit jener der dazu 
bestimmten Gährbottiche im Verhältnisse stehen und wenigstens 
diesen gleich sein; gewöhnlich macht man sie aber etwas größer, 
damit während der darin vorgenommenen heftigen Bearbeitung 
der Meische kein Verspritzen über den Rand des Bottichs 
Statt finde. 
Für den Vormeischbottich muß ein gut passender, gewöhn 
lich zweitheiliger Deckel vorhanden sein, um während des Vor 
ganges der Zuckerbildung die Wärme der Meische durch Bedecken 
des Bottichs besser zu erhalten ynd ihre zu schnelle Abkühlung 
zu verhindern. 
Der Vormeischbottich wird im Meischlocale gegen eine 
lange Seite etwas geneigt aufgestellt, an deren Ende sich ein 
Zapfenloch von 3 bis 4 Zoll Durchmesser befindet, welches 
entweder mit einem langen Zapfen oder mit einem, an einer 
über die Meische hervorragenden Eisenstange befestigten Ventil 
verschlossen wird. Durch diese Öffnung wird die fertige Meische 
in einen unter derselben befindlichen Grand, oder auch un 
mittelbar aus dem Vormeischbottich auf das Kühlschiff oder in 
den Gährbottich abgelassen. Aus dem Grand muß die Meische 
auf das Kühlschiff oder in den Gährbottich aufgepumpt werden, 
wozu eine eigene Sang- und Druckpumpe von Messing 
dient, der man für diesen Zweck am besten Kugelventile und je 
nach der Masse der Meische einen Durchmesser von 3V a bis 
5 Zoll gibt. Das Erstere ist ausführbar, wenn der Vormeisch 
bottich über dem Kühlschiff und den Gährvottichen, das Letztere, 
wenn er unter denselben oder niedriger als sie steht. 
Die Gährbottiche werden in der Gährstube oder Gähr- 
kammer etwa 1 Fuß über dem nach der Mitte zu abschüssig 
gepflasterten Boden derselben entweder auf Kanntner von Holz, 
oder besser auf gemauerte Untersätze so aufgestellt, daß man 
von allen Seiten frei dazu und ihre Reinigung von Innen 
und Außen bequem vornehmen kann. An ihrer vordern Seite
	        
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