Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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fein enthalten zu sein, welche theilweise in dem daraus geschie 
denen Stärkmehl verbleibt, in die Mischung der Würze über 
geht und diese dunklere Färbung der Hefe zu bedingen scheint; 
denn ich habe bei Kartoffelanalysen gesunden, daß das aus dem 
Safte geschiedene Eiweiß, die Stärkmehltegumente, so wie der 
Kartoffel-Faserstoff sich beim Trocknen an der Luft sehr dunkel 
färben; das Eiweiß wurde schwarz, die Tegumente braun und 
der Faserstoff grau. Daß der Kartoffelsaft und der Kartoffel 
brei sich an der Luft allmählig dunkler färben, ist allgemein 
bekannt. Die Oberhefe, Bodenhefe und Unterhefe aus 
Malz-Kartoffelstär km eh l-Würzen ausgeschieden, haben 
sich aber beim Auftreiben des Weißbrotteigs und Mehlteigs 
überhaupt ebenso wirksam gezeigt wie Malzbierhefe. 
Auch hierbei kann man, insofern ein Zusatz von geklär 
ter Schlempe von der abgetriebenen vergohrenen Würze für 
die Vergährung der frischen Würze einen Vortheil bringen kann, 
davon beim Einmeischen statt Wasser Gebrauch machen. 
Eben so lassen sich die Zusätze beim Meischen anwenden, 
von welchen schon vorne S. 55 die Rede war. 
Hefenerzeugunq als Nebenprodukt bei der 
Essigfabricatiorr. 
Alle alkoholhaltige Flüssigkeiten, sie seien unmittelbar durch 
die geistige Gährung entstanden oder durch Destillation daraus 
gewonnen, mithin Gemische von Wasser und Alkohol, lassen sich 
in Essig umwandeln. Deßhalb ist auch die bei dem vorstehend 
beschriebenen Verfahren erhaltene gegohrene klare Meischwürze 
der Umwandlung in Essig fähig, und es ist einerlei, ob man 
dazu Gerstenmalz allein oder mit Zusatz von rohem Getreide 
oder Kartoffelstärkmehl anwendet. In den letztern Fällen wird 
man nicht leicht zu viel Gerstenmalz anwenden; denn je mehr 
davon gebraucht wird, desto besser gelingt der Proceß. 
Da bei der Benützung der gegohrenen Meischwürze auf 
Essig keine Steuer entrichtet wird, dieser Gewerbsbetrieb auch 
keiner gefällsämtlichen Controle und Aufsicht unterliegt, so ist 
man in der Zeit in der Vornahme der technischen Processe be 
züglich auf das befolgte Verfahren und auf die angewendeten 
Gerathe weniger gebunden, man hat völlig freie Hand.
	        
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