Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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dabei abfallenden Weinhefe doch eine Quantität derselben von 
jährlich 343 Mill. Pfund gewinnen können. 
Die größte Menge Hefe würde man aber als Nebenpro- 
duct bei der Branntwein-Erzeugung zu erhalten vermögen, 
indem dieser Industriezweig bei möglicher Gewinnung der neu 
gebildeten Hefe, in Europa jährlich 514 Mill. Pfund davon 
liefern könnte. Es fehlt uns demnach im Ganzen nicht an 
Hefe; es fehlt uns zur Zeit nur an Methoden, sie auf einfache 
und wohlfeile Weise aus der Branntweinmeische abzusondern, 
um sie zur Verwendung bringen zu können. 
Ersatzmittel der Hefe für die Brotbäckerei. 
Bisher wurde gezeigt, wie man sich die reinste, kräf 
tigste wirkliche Hefe erzeugen könne, und es wurde hin 
reichend erklärt, was Hefe sei, um der hierin herrschenden 
Geheimnißkrämerei ein Ende zu machen, so wie dem darüber 
vorhandenen Receptenkram den gebührenden Platz anzuweisen. 
Beim Aufgehen des Brotteigs, behauptet man aber, handle 
es sich nicht sowohl darum, in demselben eine wirkliche 
Gährung hervorzubringen, die sogar immer mit dem Verluste 
einiger Procente nutzbarer Substanz aus dem Brotteige und 
Brote verbunden sei, sondern nur, denselben aufzutrei 
ben und dadurch vor dem Backen aufzulockern; eine jede 
Gasentwickelung, in der ganzen Masse des zähen Brotteigs 
hervorgebracht, müsse eine ähnliche und gleichentsprechende 
Wirkung hervorbringen. Es wurden darüber in England Ver 
suche im Großen ausgeführt und sie sollen das gewünschte Re 
sultat gegeben haben. Unter allen Mitteln, welche dazu in 
Vorschlag und Anwendung gebracht wurden, ist keines so ratio 
nell, als kohlensaures Natron (gereinigte Soda) und Salzsäure, 
welche, mit einander in Berührung gebracht, kohlensaures Gas 
entwickeln und Kochsalz bilden. Ersteres in dem Mehlteige 
entwickelt, treibe ihn ebenso wie die Gährung auf; letzteres 
diene als Ersatz des ohnehin zuzusetzenden Kochsalzes, nur daß 
allerdings dieses neu erzeugte Kochsalz etwas theurer zu stehen 
kommt, als das in Substanz zugesetzte. Soda und Salzsäure 
müßten daher 
1) in jenen gegenseitigen Mengenverhältnissen angewendet
	        
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