dünnung, sondern auch eine weitere Abkühlung der Meische be
wirkt. Der Vormeischbottich läßt sich auch in einer entsprechen
den Höhe über den Gährbottichen (z. B. im ersten Stockwerke)
aufstellen, das Kühlschiff in einer schicklichen Höhe zwischen bei
den anordnen, und so die fertige Meische aus denselben unmit
telbar auf das Kühlschiff und von diesem in die Gährbottiche
bringen. Sie stießt in diesem Falle von selbst aus einem Ge
fäße in das andere ab. Stellt man den Vormeischbottich auf
niedrige, breite Räder über eine Eisen- oder Holzbahn, so kann
man denselben auf der Bahn zum Kühlschiff bringen und die
fertige Meische aus demselben unmittelbar auf das Kühlschiff
ablassen — eine Einrichtung, die ich in der Branntweinbrennerei
zu Blansko in Mähren gesehen habe. Steht der Vormeisch
bottich tiefer als das Kühlschiff, so wird die fertige süße Meische
am Besten mit einem Pumpwerk auf das Kühlschiff gehoben.
Die Pumpwerke sind entweder einfache Säugpumpen von Holz
oder Metall (Kupfer) oder Saug- und Druckpumpen von Mes
sing, für welche erfahrungsmäßig Kugelventile die besten sind.
Sie müssen einen hinreichend großen Durchmesser erhalten, da
mit diese Operation möglichst schnell geschehen könne.
Bei der Abkühlung der Branntweinmeischen, welche aus
mehligen Stoffen erzeugt werden, kömmt es vorzüglich darauf
an, dieselbe so schnell als möglich zu bewirken, nachdem die
Zuckerbildung in der Meische beendigt ist. Wenn sie zu lang
sam vor sich geht, so bildet sich in denselben immer eine Säure
aus, weßhalb derlei Meischen schon während und nach erfolg
ter Abkühlung saner schmecken. Diese Säure ist Milchsäure.
Vorzüglich der Zeitraum scheint der Bildung dieser Säure gün
stig zu sein, in welchem die Meische von 35 bis 20° R. abkühlt,
welche Abkühlung am langsamsten vor sich geht.
Abgesehen davon, daß die Milchsäure aus Stärkmehl ent
steht, welches dadurch der Benützung auf Alkohol entzogen
wird, lehrt auch die Erfahrung, daß solche milchsaure Meischen
weniger vollkommen vergähren als jene, in denen sich nur eine
kleinere Menge Milchsäure gebildet hat. Die Gegenwart von
mehr Milchsäure in den Meischen erscheint hiernach der Ver-
gährbarkeit derselben nachtheilig, und es ist deßhalb ihre Bil
dung in denselben so viel als möglich zu hindern. Dagegen
übt Zusatz von Ph o s p h o r s ä u r e einen wohlthätigen
Einstuß sowohl auf die Zuckerbildung als auch auf den Grad