Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

selbe steht kaum im Verhältnisse mit dem dazu nothwendigen 
größern Aufwand. Treber dieser Art sind schwerer und halten 
mehr Würze zurück; insofern wären sie zur Branntweinerzeu 
gung anwendbarer. Da sie jedoch hierzu nothwendig mit 
Wasser verdünnt werden müßten, um eine flüssige Meische zu 
erzeugen, so würde die erzeugte Würze zu verdünnt und dar 
aus nicht nur keine genügende Ausbeute zu erwarten sein, son 
dern bei der Besteuerung vom Meischraume sogar der entrich 
tete Steuerbetrag viel höher ausfallen, als sich der Werth des 
aus demselben erzeugten Branntweins stellt. 
Statt der Anwendung der Malztreber in Substanz zur 
Branntweinerzeugung ist es daher weit besser, die denselben an 
hängende Würze durch Aufguß von kaltem Wasser als soge 
nanntes Glattwasser zu gewinnen, dieses an Stelle des 
kalten Wassers zum Kühlen und Verdünnen der Meische anzu 
wenden, und die so ausgesüßten Treber als Viehfutter zu ge 
brauchen, was denn auch in der Regel geschieht. 
Bei der Gährung der Runkelrübenzuckermelasse ist es nütz 
lich, der mit Hefe gestellten verdünnten Melasse eine gewisse 
Menge Malztreber zuzusetzen, weil sie, während der Gährung 
emporgehoben, an der Oberfläche eine dicke Treberdecke bilden, 
wodurch das Steigen des Hefenschaumes verhindert wird. Ähn 
lich, jedoch nicht so kräftig, wirkt hierbei der ausgekochte 
Hopfen. Dieser hält überhaupt sein fünf- bis sechsfaches 
Gewicht jener Würze zurück, in welcher er zuletzt gekocht wor 
den war (20 U Hopfen von einem Gebräue von 20 Faß Bier 
100 bis 120 U Würze), und indem man denselben daher der 
Branntweinmeische zusetzt, wird jene ihm anhängende Würze 
zur Benützung gebracht. Auf den Gährungserfolg wirkt er er 
fahrungsmäßig nicht hemmend ein, sein Harz und Öl sind ihm 
bereits beim Kochen in der Bierwürze entzogen worden; doch 
glaubt man, daß er die Meische hindere, nach erfolgter Reife 
so schnell sauer zu werden. 
Besser ist es, auch den Hopfen — so wie die Treber — 
mit kaltem Wasser auszusüßen, und das Aussüßwasser desselben 
der Branntweinmeische als Verdünnungs- und Kühlmittel zu 
zusetzen, weil die Hopfenblätter selbst in der Meische unnöthig 
nur Raum einnehmen.
	        
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