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Zeiträumen folgen und die Brennerei dadurch in einen unun
terbrochenen systematischen Betrieb gebracht wird. Auf diese
Weise erhält man immer nur gehaltreiche Würzen zur Gährung
und der betrieb wird dadurch der möglich vorteilhafteste.
Es ist gut, wenn das Einmeischen in einem besondern Vor-
meischbottich geschieht und wenn die fertige Meische erst hier
auf in den Seihebottich zum Klären und Abziehen der Würze
von den Trebern gebracht wird. Zwei bis drei Seihebottiche
würden dabei für einen Vormeischbottich genügen, um den Be
trieb nicht aufzuhalten; auch ist es dabei nicht nothwendig, daß
die Würze ganz klar von den Trebern abfließe, und kann die
selbe auch trübe abgezogen werden, was eine Beschleunigung
der Operation erlaubt.
Die Erhitzung der Meische mit Dampf ist hierbei vor
zugsweise angezeigt.
Anwendung von Mais zur Branntwein-Erzeugung.
Nach dem statistischen Wörterbuch über die vereinigten Staa
ten Nordamerika's von Carl Nauw er ck, Leipzig 1853 S. 13 wur
den im Jahre 1850 daselbst 11,067.761 Bushel (6.495.164
Wiener Metzen) Mais zur Erzeugung von Bier und Brannt
wein verarbeitet. Es wird aber nicht angegeben, wieviel da
von zur Biererzrugung verwendet worden; auch wird nichts
darüber gesagt, auf welche Weise der Mais dort behandelt wird.
Da diese Verwendung des Mais auch für uns steigende
Wichtigkeit gewinnt, indem Mähren, Steiermark, besonders
aber Ungarn und Italien große Quantitäten Mais produ-
ciren und man denselben nicht nur in Ungarn schon längere
Zeit zur Branntweinerzeugung benützt, sondern auch namhafte
Mengen davon zu gleichem Zwecke nach Böhmen eingeführt
werden, glaube ich dieser an Wichtigkeit zunehmenden Verwen
dung die gebührende Aufmersamkeit widmen zu sollen.
Der Mais muß so fein als möglich geschroten und mit
einer entsprechenden Menge gutem Gerstenmalz eingemeischt
werden. Zusatz von Phosphorsäure dabei bewirkt eine viel
vollständigere Vergährung.
Wenn man das gröbere Maisschrot 12 bis 24 Stunden vor
dem Einmeischen im kalten Wasser einweicht, und hierauf nach Zu-