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dünnflüssig; er hat einen starken, in der Nähe betäubenden Ge
ruch nach Wein und einen scharfen, unangenehmen Geschmack-
Seine specifische Schwere — 0.862; er kocht bei 225 — 230° C.,
ist destillirbar, aber weniger flüchtig als Alkohol und Wasser.
Äther, Alkohol und sehr verdünnter Weingeist (Wein) lösen ihn
leicht ans. Ätzende Alkalien (nicht Ammoniak) zersetzen denselben,
verbinden sich mit der Önanthsäure und scheiden Alkohol daraus
ab. Aus dem so dargestellten önanthsauren Kali wird durch
Mineralsäuren die Önanthsäure in der Wärme ausgeschieden,
von der Oberfläche abgenommen, durch Waschen mit Wasser ge
reinigt und mittelst Calciumchlorid vom Wasser befreit. Das so
dargestellte Önanthsänrehydrat hat bei 12.5* C. eine butter
ähnliche Consistenz; es ist blendend weiß, ohne Geruch und
Geschmack, schmilzt über dieser Temperatur zu einem farblosen
Öle, röthet Lackmus und verbindet sich mit Alkalien leicht zu
seifenartigen Verbindungen. Es ist unlöslich im Wasser, aber
leicht löslich im Alkohol und Äther und mischbar mit Ölen.
Die Zusammensetzung des Önanthsäurehydrats ist
— 0,4 tl 26 0 3 -f- äg
und die des Önanthsäureäthers
- C 14 H, 6 0 3 + C 4 H 10 0.
Pelouze, Liebig und Mu ld er haben sich um die Kennt
niß dieser Stoffe verdient gemacht.
Der Wein enthält etwa 7 40000 dieses Äthers.
Neuester Zeit hat Winkler in Darmstadt aus den Weinen
durch Destillation des eingedickten Weinextractes mit gebranntem
Kalk einen flüchtigen stickstoffhaltigen stark basisch reagi-
renden Stoff abgeschieden, welcher einen eigenthümlichen sehr
angenehmen Geruch besitzt, und mit Säuren, namentlich mit
der aus dem Destillations-Rückstande dargestellten Säure ein
neutrales Salz bildet, dessen Geruch genau mit dem Bouquet
des verwendeten Weins übereinstimmte, demnach dieses Bouquet
darstellen würde.
Alle untersuchte Traubenweinsorten lieferten dieselbe Ver
bindung, aber von gan^ verschiedenem Geruch und Geschmack
(Dingl. Journal Bd. 126 S. 315).
Dadurch wären wir der Kenntniß des Weinbouquet's etwas
näher gerückt, und wollen nun die weiter folgenden darauf be
züglichen Untersuchungen abwarten.