Rückstandes abhänge. Es wird sich dabei auf Geiger's Re
sultate von Weinanalysen des Jahrganges 1822 berufen, die
ebendaselbst S. 356 mitgetheilt sind.
Der nothwendigen Einsicht wegen setzen wir diese Resul
tate hier bei.
Ort. Traubensorte. Specif.
Alkohol.
Trockener
Schwere.
Gehalt.
Rückstand.
1. Steinberg, Riesling, . . . 1.0025
10.87
9.94
2. Rüdesheim, Riesling, Orleans, 1.0025
12.65
5.39
3. Markobrunn, „ ... 0.9985
11.60
5.10
4. Geisenheim, „ ... 0.9935
12.60
3.05
5. Dienheim, „ ... 0.9925
6. Weinheim, Hubberg, Riesling, 0.9925
9.84
2.18
11.70
2.18
7. Worms, Liebfrauenmilch,. . 0.9930
10.62
2.27
f Wiesbaden, Ì ^
«-s R-ràg, j ààg, . .0.9950
10.83
2.78
9. Wiesloch. „ . . 09945
9.83
2.18
In der vorstehenden Tabelle sind die Weine zugleich nach
ihrem Handelswerthe geordnet, und es ergebe sich daraus, daß
der Alkoholgehalt der geschätztesten Weine durchaus nicht im
Verhältnisse zu ihrem Handelswerth stehe, so daß der Alkohol
gehalt zwar ein Factor zur Werthbestimmuug, aber nicht
der einzige entscheidende Factor sei. Aus der Einsicht in
die vorstehende Tabelle falle ferner sogleich in die Augen, daß
die edelsten Weine eine weit größere Menge von festen Sub
stanzen gelöset enthalten, als wie geringere Sorten, ja daß das
Gewicht des Rückstandes, den diese Weine nach dem Verdampfen
hinterlassen, einen weit sicherern Anhaltspunkt zur Beurtheilung
ihres Handelswerthes abgäbe, als wie die Alkoholbestimmung;
diese Substanzen seien es, welche die Säure in Wein verhüllen
und ihr die Schärfe im Geschmack nehmen, sie geben dem
Weine die dickliche, markige, ölige Beschaffenheit.
Dazu finde ich nun Folgendes zu bemerken:
Es dürfte wohl unbedenklich zugegeben werden können,
däß der Extractgehalt des Weines, d. i. die Menge des Rück
standes, welche er nach dem Abdampfen zurückläßt, auch einen
von den Factoren bilde, nach welchen die Güte des Weins be
urtheilt werden muß. Allein die vorstehenden Resultate von
Weinanalysen scheinen mir, nach meiner individuellen Überzeu
gung nicht ganz dazu geeignet, um auf dieselben die vorbe-