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gen sind. Der Wein Nr. 2 stimmt mit letzteren am Besten
überein, aber die Weine 1, 3 und 4 und besonders der letztere
weicht davon am meisten ab, indem specifische Schweren, Ex-
tract- und Alkoholgehalte darin nicht in der entsprechenden
Proportion mit einander stehen.
Ist die Bestimmung der Alkohol- und Extractgehalte rich
tig, so ist bei dem Wein Nr. 1 die specifische Schwere zu klein,
bei den Weinen Nr. 3 und 4 zu groß bestimmt.
Auch die vorstehenden Angaben über den ursprünglichen
Zuckergehalt des Mostes iu Procenten sind nicht befriedigend
nämlich zu groß berechnet, weil dabei der Umstand nicht be
rücksichtigt wurde, daß 100 U Wein aus mehr als 100 K'Most
entstehen, und zwar mehr um das Gewicht des entwickelten koh
lensauren Gases und der ausgeschiedenen Hefe. Hiernach cor-
rigirt ergeben sich dafür die folgenden Zahlen. Es enthielten
ursprünglich:
Die Weinmoste von den Weinen. Extract im Ganzen.
1 23.170 pCt.
2 24.682 „
3 23.383 „
4 28.052 „
Man sieht, daß der Gesammt-Extractgehalt nicht einmal
den Vorne genannten bloßen Zuckergehalt erreicht.
Unter diesen Umständen, wo die Resultate der vorstehen
den Wein-Analysen so wenig Übereinstimmung und von den
Attenuationsgesetzen so bedeutende Abweichungen zeigen, können
darauf keine Schlüße gebaut werden, aus denen man allgemein
giltige Folgerungen zu ziehen vermöchte.
all 4. Schon bei der Betrachtung der ersteren drei Mo
mente, von welchen man und zwar von federn einzeln die Güte
des Weins als abhängig erklärt hat, wurde Gelegenheit ge
nommen, darauf hinzuweisen, daß sich in der vollkomnrenen
Reife der Trauben, welche den concentrirtesten zuckerreichsten
am wenigsten Säure enthalteuden Most liefert, alle Bedingungen
vereinigen, welche die Güte des Weines arrsmachen. In der
selben Richtung spricht sich darüber auch vr. Fischern in
der encycl. Zeitschrift des Gewerbewesens Prag 1847 S. 715 aus.
Von derselben Traubensorte und Lage werden demnach
die reifsten Trauben den besten Wein geben, und wenn in min
der günstigen Jahrgängen daselbst eine vollkommene Reife der
Ballingß Soährungschemie. H. 2. 7