Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

97 
gen sind. Der Wein Nr. 2 stimmt mit letzteren am Besten 
überein, aber die Weine 1, 3 und 4 und besonders der letztere 
weicht davon am meisten ab, indem specifische Schweren, Ex- 
tract- und Alkoholgehalte darin nicht in der entsprechenden 
Proportion mit einander stehen. 
Ist die Bestimmung der Alkohol- und Extractgehalte rich 
tig, so ist bei dem Wein Nr. 1 die specifische Schwere zu klein, 
bei den Weinen Nr. 3 und 4 zu groß bestimmt. 
Auch die vorstehenden Angaben über den ursprünglichen 
Zuckergehalt des Mostes iu Procenten sind nicht befriedigend 
nämlich zu groß berechnet, weil dabei der Umstand nicht be 
rücksichtigt wurde, daß 100 U Wein aus mehr als 100 K'Most 
entstehen, und zwar mehr um das Gewicht des entwickelten koh 
lensauren Gases und der ausgeschiedenen Hefe. Hiernach cor- 
rigirt ergeben sich dafür die folgenden Zahlen. Es enthielten 
ursprünglich: 
Die Weinmoste von den Weinen. Extract im Ganzen. 
1 23.170 pCt. 
2 24.682 „ 
3 23.383 „ 
4 28.052 „ 
Man sieht, daß der Gesammt-Extractgehalt nicht einmal 
den Vorne genannten bloßen Zuckergehalt erreicht. 
Unter diesen Umständen, wo die Resultate der vorstehen 
den Wein-Analysen so wenig Übereinstimmung und von den 
Attenuationsgesetzen so bedeutende Abweichungen zeigen, können 
darauf keine Schlüße gebaut werden, aus denen man allgemein 
giltige Folgerungen zu ziehen vermöchte. 
all 4. Schon bei der Betrachtung der ersteren drei Mo 
mente, von welchen man und zwar von federn einzeln die Güte 
des Weins als abhängig erklärt hat, wurde Gelegenheit ge 
nommen, darauf hinzuweisen, daß sich in der vollkomnrenen 
Reife der Trauben, welche den concentrirtesten zuckerreichsten 
am wenigsten Säure enthalteuden Most liefert, alle Bedingungen 
vereinigen, welche die Güte des Weines arrsmachen. In der 
selben Richtung spricht sich darüber auch vr. Fischern in 
der encycl. Zeitschrift des Gewerbewesens Prag 1847 S. 715 aus. 
Von derselben Traubensorte und Lage werden demnach 
die reifsten Trauben den besten Wein geben, und wenn in min 
der günstigen Jahrgängen daselbst eine vollkommene Reife der 
Ballingß Soährungschemie. H. 2. 7
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.