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In eine Flasche guten weißen Wein bringt man 1 Unze
gepulverten Kandiszucker und 1 Quentchen gepulverte Wein
steinsäure, worauf man dann noch 1 Quentchen doppelt koh
lensaures Kali zusetzt, die Flasche schnell verkorkt, zubindet und
in einen Keller legt. Dieser Wein wird oft schon nach 2 Stunden
als Champagner getrunken; er wird jedoch besser, wenn man
ihn einige Zeit liegen läßt. Es entsteht dabei Weinstein, wel
cher sich als fast unlöslich niederschlägt. Das doppelt kohlen
saure Natron ist dazu nicht so geeignet, weil das hierbei ent
stehende weinsteinsaure Natron im Weine aufgelöst bleibt.
3) Gewöhnlichem Weine das Bouquet von Bordeaux zu
geben.
Man lasse ein Stückfaß gewöhnlichen Wein mit 1 Liter
(0.7 W. Maß) stark mit Himbeeren versetzten Weingeistes und
mit einem Absude von 4 Drachmen florentinischer Veilchenwurzel
in 4 Unzen Wasser gehörig abliegen.
In England bestehen eigene große Fabriken, welche sich
mit der Erzeugung künstlicher Weine beschäftigen. Man macht
dort aus Stachelbeeren und Birnen ein Getränk, welches, so
lange es jung ist, von 3 /<i der Abnehmer für echten Champagner
getrunken wird. Man fabricirt Leres- und Portwein und ver
kauft diese als echte Weine.
Den verwendeten Obst- und Beerensäften setzt man ihrer
Armuth an Zucker wegen Malzwürze, Honig oder Zucker, und
nach der Gährung auch Weingeist zu.
Diese Mittheilungen geschehen nun nicht etwa, um zur
Nachahmung aufzufordern, sondern um das weintrinkeude Pub
licum darauf aufmerksam zu machen und um es vor dem Ge
nusse solcher gepantschter Getränke zu warnen.