Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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so dürften auch Malzweine von gleichem Alkoholgehalte dazu 
noch geeignet sein. 
Die bereiteten Malzwürzen werden nun entweder gekocht 
und dann erst bis zur Gährungstemperatur abgekühlt, oder 
sie werden nicht gekocht und sogleich nach ihrem Abziehen von 
den Trebern der Abkühlung unterworfen. Die möglich schnelle 
Abkühlung derselben muß in beiden Fallen Statt finden, und 
geschieht am einfachsten auf Kühlschiffen, ganz ähnlich wie bei 
den Bierwürzen; es gelten dafür auch dieselben Grundsätze. 
Zwischen der Anwendung gekochter und nicht gekochter Würzen 
zur Essigerzeugung finden aber folgende Unterschiede Statt. 
Die nicht gekochte Würze ist an sich einer vollständigern 
Vergährung fähig als die gekochte Würze, sie ist demnach ver 
möge ihres daraus resultirenden größeren Alkoholgehaltes ge 
eignet, einen stärkern Essig zu liefern; indeß auch die gekochte 
Würze kann durch künstliche Behandlung ebensoweit vergohren 
werden, wodurch dieser Unterschied wieder ausgeglichen würde. 
Die gekochte Würze soll jedoch einen haltbarern Essig liefern, 
der nicht so leicht dem Umschlagen unterworfen ist, und in die 
sem Anbetrachte würde sich die Kochung der Essigwürzen von 
wesentlichem Vortheile zeigen, wenn auch ihre Kochung selbst, 
die doch V 4 bis V 2 Stunde dauern müßte, mit einem besondern 
Aufwande von Mitteln (Arbeit, Zeit, Brennstoff) verbunden 
wäre. Allein auch hierin fehlt es uns noch an zuverlässigen 
practischen Erfahrungen; auf die Bestimmung des Extractgehaltes 
der Essigwürzen hat man bisher gar keine Rücksicht genommen, 
bei ihrer Bereitung und Vergährung auch Manches übersehen, 
so daß die bis jetzt erlangten Erfahrungen, welche für die 
Kochung der Essigwürzen sprechen, noch nicht als vollkommen 
und unbedingt giltig angenommen werden können, der rationellen 
Forschung und Beobachtung hier mithin noch ein weites Feld 
offen liegt. 
Zum Beizen der Schwarzbleche für die Verzinnung der 
selben (Weißblechfabrikation) wendet man auch eine mit Sauer 
teig in Gährung und Säuerung gebrachte Roggenschrotmeische 
an. Da die Zuckerbildung, Gährung und Säuerung derselben 
nach dem dabei befolgten rohen Verfahren nur sehr unvollstän 
dig erfolgen können, neben der Essigsäure wahrscheinlich auch 
eine nicht unbeträchtliche Portion Milchsäure entsteht, der Säu 
regehalt überhaupt aber nicht im Verhältnisse stehen dürfte
	        
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