18L
zu beschaffen, indem hier der Vergährnngsgrad von der Menge
der angewendeten Hefe bedingt ist. Sie läßt sich demnach gnt
mit der Gährnng der Malzwürze ausführen, weil letztere die
dazn erforderliche Hefe liefert, und man kann beide abgesondert
gahren oder sie auch mit einander vermischt der Gährnng un
terwerfen. Auch hier muß auf möglichste Vollständigkeit der
Vergährung gesehen und, wenn es nöthig sein sollte, die Nach-
gährung dazu mit in Anspruch genommen werden. Von einem
Zusatze von Malzmehl bei der Vorbereitung der Hefe ist hier
kaum etwas zu erwarten.
Die Gährnng von Zuckerwaffer (Formbackwasser aus den
Zuckerraffinerien), einer Honiganflösnng rc. wird auf ganz gleiche
Weise vorgenommen, beobachtet und beurtheilt.
Im Allgemeinen nennt man alle alkoholhaltige, zur Essig
erzeugung vorbereitete Flüssigkeiten Essig gut; wir werden sie
im Besondern Weine nennen und davon je nach der Abstam
mung aus verschiedenen Materialien unterscheiden'
Trauben wein,
Obst- und Beerenwein,
Malz wein,
Malzgetreide wein,
Malzstärkmehlwein,
Zucker wein (ans gemeinem und Stärkmehlzucker),
Honigwein,
und fügen noch den durch Destillation daraus gewonnenen
Branntwein hinzu.
Auch Rosinen können manchmal mit Vortheil zur Essiger
zeugung verwendet werden; sie müssen zu Muß zerdrückt, mit
warmem Wasser aufgeweicht und bei einer Temperatur von 12
bis 15" R. der Selbstgährung überlassen werden. Man kann
jedoch auch den Eintritt der Gährnng durch Zusatz von Hefe
beschleunige». Die ursprüngliche Concentration der Flüssigkeit
(Rosinenwürze) bestimmt den Alkoholgehalt des erzeugten Ro
sinen wer ns und die Qualität des daraus entstehenden Ro
sinenessigs. Um andern Essigen einen Geschmack nach Weinessig