1) Als Weintraube zum unmittelbaren Genusse, wenn sie
ihre vollkommene Reife erlangt hat.
2) Als Trockenbeeren durch Trocknung so zubereitet, daß
sie einer längern Aufbewahrung fähig und ihr Transport
(Versendung) erleichtert wird. Kleine getrocknete Weinbeeren
nennt man Rosinen, große Zibeben.
3) Als gepreßter Tranbensaft oder Most im engern Sinne
zum unmittelbaren Genusse als Getränk. Aber dazu dient er
nur kurze Zeit von der Weinlese an; denn wenn er auch ge
schwefelt wird, geht er doch endlich in Gährung über und ver
wandelt sich dadurch in Wein. Der Most ist also nur einige
Wochen haltbar.
4) Als ausgepreßter Traubensaft durch Gährung in Wein
mngewandelt. Diese Verwendung derselben ist die häufigste
und vorzugsweise diejenige, mit deren Betrachtung wir uns
hier zunächst zu befassen haben.
5) Als Sirup, durch Einkochen und Klärung aus dem
Traubensafte erzeugt und als Versüßungsmittel angewendet
(Tranbensirup).
6) Als starrer Zucker (Traubenzucker), aus diesem Sirup
erzeugt.
Vorzüglich zur Zeit der Continentalsperre wurde von die
sen Versüßungsmitteln in Frankreich Gebrauch gemacht. Zur
Aufbesserung geringern Mostes, um dessen Zuckergehalt zu er
höhen, sind beide Mittel ganz vorzüglich geeignet; jedoch muß
die freie Säure des Mostes vor seinem Verkochen zu Sirup
möglichst neutralisirt werden, wozu sich der Kalk am besten eignet.
7) Als Wein-Branntwein (Cognac, Franz-Branntwein),
durch Destillation ans dem gegohrenen Traubensafte oder Weine
gewonnen. Seiner Reinheit und seines Wohlgeschmacks wegen
gehört dieser zu den edelsten Branntweinsorten.
8) Als Weinessig, aus dem Wein (gewöhnlich aus den
geringern Sorten desselben) durch die saure Gährung erzeugt.
9) Endlich sind noch die Weintrester (Treber) so wie die
bei der Gährung des Mostes sich abscheidende Weinhefe, dann
der Weinstein und die Traubenkerne mannichfacher Benützungen
fähig; von der Weinhefe wird aber, so viel bekannt, noch wenig
Gebrauch gemacht.
Diese Andeutungen schienen nützlich, um auf die Wichtig