Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

floss befördert und die Verbindung beider vermittelt wird. 
Grobe Holzkohle, Hobelspane, Weintrester und Weinkamme, 
besonders aber fein zertheiltes Platin, das sogenannte Platin 
schwarz oder der Platinmohr, gehören hierher. Von mehren 
derselben wird Gebrauch gemacht. Man nennt hierunter auch 
den rohen Weinstein, dessen die Essigbildung befördernde Wir 
kung aber jedenfalls problematisch ist. 
Die Kenntniß der atmosphärischen Luft, die Lehre von der 
Wärme und vom Thermometer, so wie auch die Alkohollehre 
werden hier als ans dem I. Bande 1. Theil dieses Werkes „Die 
Gahrnngschemie" schon bekannt vorausgesetzt. 
Ob die ozonirte atmosphärische Luft, welche erreg 
tes, d. h. solches Sanerstoffgas enthält, welches besonders ge 
neigt ist, neue Verbindungen einzugehen, einstens wird im Gro 
ßen mit Vortheil erzeugt und zur Essigbildung verwendet wer 
den können, müssen wir der Zukunft zur Entscheidung überlassen. 
Erscheinungen bei der Essigbildung. 
Bei dem Übergange einer alkoholhaltigen Flüssigkeit in 
Essig unter den dazu geeigneten Umständen treten eigenthüm 
liche Erscheinungen ein, welche jedoch je nach Beschaffenheit der 
erstern modificirt sind und darnach entweder nur theilweise 
oder sämmtlich vorzukommen pflegen. Die Erscheinungen, welche 
dabei immer vorkommen, sind folgende: 
1. Das Sauer stoffg as der atmosphärischen Luft 
wird absorbirt, ohne daß dabei eine gasförmige Verbin 
dung aus der Flüssigkeit ausgeschieden wird. Wenn letzteres 
bei gegohrenen alkoholhaltigen Flüssigkeiten manchmal bemerkt 
und als kohlensaures Gas erkannt wurde, so rührt dieses von 
einer geringen geistigen Nachgährnng her, die unter besondern 
Umständen während der Essigbildung noch Statt finden kann. 
Die Entziehung des atmosphärischen Sanerstoffgases aber kann 
besonders in den Essigbildern sehr deutlich nachgewiesen wer 
den, indem aus denselben unter günstigen Umständen fast rei 
nes Stickgas anstritt, und deßhalb ist eine fortwährende Luft- 
erneuernng zur Beschleunigung der Essigbildung durchaus noth 
wendig. 
2. Der geistige Geruch und Geschmack der Flüs-
	        
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