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CF : AE — 222.5 : 230, theile dieselbe so wie die Linie AE
in 10 gleiche Theile und verbinde die correspondirenden Thei-
lnngspunkte der Linie CF mit jenen der Linie AE, so werden
diese die senkrechte Linie AC in den Puncten I, m, n, o, p
u. s. w. schneiden, wodurch die Linie AC wieder in 10 ungleiche
Theile getheilt wird, wovon jedem Theil oder Grad eine Zu
nahme an specifischer Schwere von 0.0034 zukommt. Nach
Mastgabe dieser Theilungsart hat man nun die wirkliche Scala
zu verzeichnen uud auf die bekannte Art so in der Scalen
röhre des Aräometers zu befestigen, daß die bestimmten fixen
Puncte derselben genau wieder an denselben Ort zu stehen
kommen, auf welchem sie sich bei Ermittelung derselben befan
den, worauf die Scalenröhre zugeschmolzen wird und das In
strument fertig ist. Es ist anzunehmen, daß jeder verständige
Mechanicus nach dieser Anleitung im Stande sein werde, derlei
Essigbildungsprober anzufertigen, zu deren Gebrauch schon vorne
Anleitung gegeben wurde, und es versteht sich wohl schon von selbst,
daß man durch einfache Wägung der säuernden Flüssigkeit mit
dem Tausendgranstäschchen fast ebenso schnell und mit mehr
Genauigkeit zur Kenntniß des erfolgten Fortschrittes und Er
folges der Essigbildung gelangen werde.
Diese Instrumente wird Herr Jerak, Kunstglaser in Prag,
Altstadt Nr. 552, anfertigen und sie werden auch bei Herrn
Wenzel Batka daselbst zu haben sein.
Die ältere Methode der Gsfigerzeirgrrng.
Die ältere Methode der Essigerzeugung ist eine Nachah
mung des Selbstsauerwerdens der gegohrenen alkoholhaltigen
Flüssigkeiten mit einigen, die Essigbildung befördernden Zuthaten,
als: Anwendung eines sauren Ferments, einer günstigen Tem
peratur, größern Berühruug mit der atmosphärischen Luft und
theilweisem Luftwechsel. Ursprünglich hat man sie bei dem Trau
benweine befolgt; man kann sie aber auch auf den Malzgetreide
wein, Zuckerwein, Honigwein, Obstwein, Branntwein rc. aus
dehnen. Bei der Bereitung des Weinessigs wird sie noch heut
zutage in den Weinländern, namentlich in Frankreich bei der
Erzeugung des dort berühmten Orleanessigs geübt, worüber
uns schon Ehaptal nähere Nachricht gibt.