Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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Anwendung und Erzeugung von Branntwein dazu vermieden 
wird. 
Man erzeugt Essig ans Stärkmehl (Kartoffelstarkmehl?). 
Dieses wird durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure in 
Zucker verwandelt und die süße Flüssigkeit, ohne (?) die nur 
in geringer Menge angewendete Schwefelsäure zu neutralisiren, 
mit Hefe möglichst vollständig vergohren, wozu, um die Gäh- 
rung hemmende Wirkung der Schwefelsäure zu überwinden, 
wohl eine höhere Gährungstemperatur und viel Hefe ange 
wendet werden muß. — Die ganze gegohrene geistig schwefel 
saure Flüssigkeit läßt mail den Essigbildungsproceß durchmachen 
und trennt erst den fertigen Essig von der Schwefelsäure durch 
Destillation. 
Die folgend beschriebenen sehr zweckmäßigen Einrichtungen 
werden daselbst angewendet. 
Die gebrauchten Essigbilder sind sehr groß, oben 15 Fuß, 
am Boden 14 Fuß im Durchmesser und 13 Fuß hoch. Die 
untere Abtheilung zur Aufsammlung des durchlaufenden Essigs 
ist Fuß hoch. Die Größe der Essigbilder hat zur Folge, 
daß die erzeugte Wärme darin besser zusammengehalten wird 
und man nicht nöthig hat das Locale zu Heizen. 
In einer gewissen Höhe über dem Essigbilder ist das Re 
servoir für die Essigmischung angebracht; eine Röhre geht dar 
aus senkrecht herab durch eine weite Öffnung in der Mitte 
des Faßdeckels und trägt unterhalb desselben ein horizontales 
Kreuz aus 2 Röhren, deren Länge etwas weniger als der Durch 
messer des Essigbilders beträgt und unter welchem sich einige 
Zoll tiefer die Hobelspäne in demselben befinden. Die Enden 
dieser Kreuzröhren sind geschlossen^ an ihren untern Seiten 
aber haben fie eine Reihe kleiner Öffnungen. Die senkrechte 
Röhre ist mit dem daran befindlichen horizontalen Röhrenkreuz 
drehbar und wird in einer langsamen Rotation erhalten (durch 
irgend einen Motor), so daß die Mischung nur in dünnen 
Strahlen aus den kleinen Öffnungen des rotirenden Kreuzes 
entströmt und nach und nach die ganze Dberfläche der Späne 
gleichförmig besprengt — eine Vorrichtung, welche dem Zwecke 
der gleichmäßigen Vertheilung der Essigmischung besser als der 
Siebboden entspricht. 
Die Flüssigkeit geht durch die Späne, sammelt sich in der 
untern Abtheilung des Essigbilders und wird von da in das
	        
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