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je nach Umständen 4 bis 10 pCt. Malzextractgehalt zn erzie
len, welche nach diesem einen mehr oder weniger branchbaren
Essig zu liefern vermag.
Diese Würze bringt man in der geheizten Essigstnbe in
eingesäuerten Gefäßen mit Zusatz von Hefe in die geistige Gäh-
rnng und, wenn diese in längstens 48 Stunden beendigt ist,
die gegohrene Flüssigkeit in der Art zur Essigbildnng, daß man
sie in unansgepichte eingesäuerte offene Gefäße füllt und nun
die Umwandlung des Alkohols in Essigsäure der Luft und
Temperatur überläßt. Der nach mehren Wochen erst fertige
Essig wird dann sehr wohlfeil abgegeben; in den meisten Fällen
ist er von sehr geringer Qualität, nämlich sehr schwach. Ist
derselbe nicht ganz klar, so wird er mittelst Filtration durch
Sägespäne geklärt. Zu dem Behufe wird ein oben offenes
Faß hergerichtet, 3 — 4 Zoll über dem wahren ein Siebboden
eingelegt, dieser mit grober reiner Leinwand bedeckt und darauf
12 — 18 Zoll hoch ausgekochte Holzsägespäne gebracht, auf
welche nun der Essig aufgeschüttet wird. Die mit Wasser an-
gesogenen und dadurch specifisch schwerer gewordenen Säge
späne bleiben am Boden liegen, und nachdem der Essig einige
Zeit ruhig darüber gestanden, fließt derselbe durch eine über
dem Boden angebrachte hölzerne Pipe klar aus demselben ab.
Die gesäuerten Sägespäne können dann auch selbst zum Gra-
direu des Essigs benützt werden. Lange dürfen sie, ohne mit
Flüssigkeit bedeckt zn sein, nicht stehen, weil sie sich zu sehr er
hitzen und dann durch eintretende faulige Entmischung sammt
dem aufgesogenen Essig verderben.
Die Erzeugung von Malzessig aus der Essigwürze ist vor
züglich in den Bierbrauereien auf dem Lande üblich, und dort
das gewöhnliche Sänerungsmittel und, wenn es nicht zu sauer
ist, selbst Getränk des ärmern Landvolkes. Es läßt sich aber
diese Essigerzeugung wesentlich verbessern, wenn man die Essig
würze durch Answaschen des gebrauchten Hopfens damit, Zu
satz des Oberteiges (da, wo er noch von den Trebern abge
nommen wird), dann auch des Kühlgelägers verstärkt, die durch
Absetzen geklärte Würze auf die bereits früher angezeigte Art
möglichst vollständig vergährt und dann auch bei der Essiger-
zengung selbst jene Verbesserungen anbringt, die sich nach den
vorhandenen Umständen ans den nun bereits abgehandelten
Essigerzengnngsmethoden durch geeignete Combination von selbst