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Schraubenwinde!, die in einem hölzernen Gerüste befestigt ist,
mittelst welcher die Preßplatte beim Anziehen mit langen Hebeln
gegen die Bodenplatte angedrückt und die dazwischen liegenden
zerquetschten Weinbeeren ausgepreßt werden. Ihre Kraft ist
nicht groß und die Production an Saft aus 100 Gewichts
theilen Beeren wechselt von 60 bis 70 pCt. Sechs Butten
Weintrauben liefern eine Butte Trester.
Der Saft fließt über die geneigte Bürde in ein unter ge
stelltes Gefäß, worin er sich durch Ruhe klärt.
Die Mostpressen sind ein Gegenstand, welcher in den Weinbau
treibenden Ländern neuerer Zeit den Erfindungsgeist vielfach
angeregt hat.
In Frankreich wurden seit dem Jahre 1620 bis 1848
28 Patente auf Mostpressen genommen, die theils Schrauben-
theils hydraulische Pressen sind. Eine Mostpresse von ausge
zeichneter Beschaffenheit soll die von Hallette in Arras sein.
Der Mechanikus Heinrich Orthlieb in Birkach bei
Stuttgart hat ebenfalls eine solche construirt, ebenso die Herren
Scheidt zu Lienz am Rhein.
Der zuletzt beim Pressen abfließende oder Nachwein enthält
immer den Saft der harten unreifen, nun erst zerdrückt werden
den Beeren, und sollte mithin von dem Vorwein abgesondert
werden, um letzteren von besserer Qualität zu erhalten.
Bestandtheile und Concentration (Zuckerge
halt) des Traubensaftes.
Der Most enthält folgende Bestandtheile:
1) Traubenzucker 10 bis 35 pCt.;
2) eine große Menge Wasser;
3) eine stickstoffhaltige, die Gährung erregende Substanz;
4) Eiweiß;
5) Schleim;
6) Pigment;
7) freie Pflanzensäuren und Salze, und zwar: Weinstein,
weinsteinsauren Kalk, Citronensäure und citronensaure Salze,
Aepfelsäure, Kochsalz und schwefelsaures Kali.
Couverchel hat angegeben, daß die Weintrauben nebst