Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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Die Localitäten und Geräthe für eine Essig 
fabrik. 
Der Bedarf an Localitäten nnd Gerathen für eine @f{tg« 
fabrik ist bedingt von der Größe des Betriebs, so wie von dem 
Rohmateriale, aus welchem man den Essig erzeugen will. Soll 
dieß Branntweinessig sein, so bedarf man die wenigsten Loca 
litäten und Geräthe, weil der Branntwein dasjenige Materiale 
ist, aus dem unmittelbar Essig erzeugt werden kann. Ein 
Branntweingewölbe für den vorräthigen Branntwein sammt 
Gebinden, die Essigstube mit den darin aufgestellten Gradir- 
fässern oder Essigbildern mit dazu gehörigen Vorrichtungen, 
dann ein Essiggewölbe mit Lagerfässern zur Aufbewahrung des 
fertigen vorräthigen Essigs sind im Wesentlichen ausreichend. 
Die Erzeugung des echten Weinessigs ans Traubenwein 
erfordert auch keine andere, aber theilweise geräumigere Loca 
litäten und mehr Gebinde zur Aufbewahrung des vorräthigen 
Weins, so wie bei der alten französischen Methode der Wein- 
essigfabrication auch eine geräumigere Essigstnbe mit vielen klei 
nern Mutterfässern. 
Die Erzeugung des Essigs aus Zucker, Sirup oder zucker 
haltigen Flüssigkeiten, die man durch den Handel bezieht oder 
von Auswärts ankauft, macht noch ein Locale mit Holzgefäßen 
erforderlich, in welchen die geistige Gährung jener im entspre 
chenden Verhältnisse mit Wasser verdünnten oder darin auf 
gelösten Stoffe mit Zusatz einer hinreichenden Menge Hefe 
vorgenommen wird. Nebstdem wird sich dabei ein Lagerkeller 
nützlich erweisen, worin man in Lagerfässern jene die Haupt- 
gährung überstandenen Flüssigkeiten noch nachgähren läßt, um 
sie alkoholreicher zu machen, um dann daraus einen stärkern 
und haltbarer» Essig zu gewinnen. 
Bei der Erzeugung von Essig endlich aus Kartoffel-Stärk- 
mehl oder aus Stärkmehl und Kleber enthaltenden Stoffen 
(Malz und Getreidearten) gehört nebst allen diesen noch wei 
ters ein Locale mit den erforderlichen Cocturanstalten (Kesseln) 
und Holzgeräthen dazu, um aus dem Stärkmehl mittelst ver 
dünnter Schwefelsäure entweder Stärkezuckerwasser, oder aus 
dem Stärkmehl mittelst Gerstenmalz, ans letzterem allein, oder 
aus Gerstenmalz mit rohen Getreidearten eine Essigwürze zu 
bereiten, welche gehörig abgekühlt, in der Gährstube vergohren,
	        
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