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Die Localitäten und Geräthe für eine Essig
fabrik.
Der Bedarf an Localitäten nnd Gerathen für eine @f{tg«
fabrik ist bedingt von der Größe des Betriebs, so wie von dem
Rohmateriale, aus welchem man den Essig erzeugen will. Soll
dieß Branntweinessig sein, so bedarf man die wenigsten Loca
litäten und Geräthe, weil der Branntwein dasjenige Materiale
ist, aus dem unmittelbar Essig erzeugt werden kann. Ein
Branntweingewölbe für den vorräthigen Branntwein sammt
Gebinden, die Essigstube mit den darin aufgestellten Gradir-
fässern oder Essigbildern mit dazu gehörigen Vorrichtungen,
dann ein Essiggewölbe mit Lagerfässern zur Aufbewahrung des
fertigen vorräthigen Essigs sind im Wesentlichen ausreichend.
Die Erzeugung des echten Weinessigs ans Traubenwein
erfordert auch keine andere, aber theilweise geräumigere Loca
litäten und mehr Gebinde zur Aufbewahrung des vorräthigen
Weins, so wie bei der alten französischen Methode der Wein-
essigfabrication auch eine geräumigere Essigstnbe mit vielen klei
nern Mutterfässern.
Die Erzeugung des Essigs aus Zucker, Sirup oder zucker
haltigen Flüssigkeiten, die man durch den Handel bezieht oder
von Auswärts ankauft, macht noch ein Locale mit Holzgefäßen
erforderlich, in welchen die geistige Gährung jener im entspre
chenden Verhältnisse mit Wasser verdünnten oder darin auf
gelösten Stoffe mit Zusatz einer hinreichenden Menge Hefe
vorgenommen wird. Nebstdem wird sich dabei ein Lagerkeller
nützlich erweisen, worin man in Lagerfässern jene die Haupt-
gährung überstandenen Flüssigkeiten noch nachgähren läßt, um
sie alkoholreicher zu machen, um dann daraus einen stärkern
und haltbarer» Essig zu gewinnen.
Bei der Erzeugung von Essig endlich aus Kartoffel-Stärk-
mehl oder aus Stärkmehl und Kleber enthaltenden Stoffen
(Malz und Getreidearten) gehört nebst allen diesen noch wei
ters ein Locale mit den erforderlichen Cocturanstalten (Kesseln)
und Holzgeräthen dazu, um aus dem Stärkmehl mittelst ver
dünnter Schwefelsäure entweder Stärkezuckerwasser, oder aus
dem Stärkmehl mittelst Gerstenmalz, ans letzterem allein, oder
aus Gerstenmalz mit rohen Getreidearten eine Essigwürze zu
bereiten, welche gehörig abgekühlt, in der Gährstube vergohren,