Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

*9 
Erfahrene Weinbauer sagen: Wenn viel Mark in den Re 
ben ist, so steht im folgenden Jahre eine reiche Weinernte zu 
erwarten. Es wurde daher von ihnen auch untersucht, wie sich 
die Quantität der anorganischen Bestandtheile des reinen Mar 
kes verhalten möchte zu der im markfreien Holze befindlichen. 
Das Resultat war: 
Aschengehalt des Markes . . 4.80 bis 4.81 pCt. 
„ „ Holzes . . 2.45 „ 2.49 „ 
Das Mark enthielt also doppelt so viel anorganische Be 
standtheile als das Holz. Im Herbste 1844 sei das Mark der 
Reben kräftiger und voller ausgebildet gewesen als in frühe 
ren Jahren, und es trieben auch im Frühjahr 1845 die Wein 
stöcke viele und große Trauben. — 
Die Asche des frischen Traubensaftes enthielt in 100 Theilen: 
Kali 
58.641 
Kalk 
6.731 
Bittererde . . . 
7.041 
Eisenoxyd . . . 
0.494 
Manganoxydul. . 
2.458 
Schwefelsäure . . 
13.582 
Chlor 
1.142 
Kieselsäure . . . 
0.137 
90.226 
Die Phosphorsäure wurde nicht direct bestimmt und dürfte 
den fehlenden Procentengehalt ausmachen. 
Der Saft reifer Trauben gab 0.326 pCt. Asche. Der 
Saft unreifer Trauben gab 0.371 pCt. Asche. Die unter 
suchte Asche war aus gemischtem rothen und weißen Trau 
bensaft erhalten worden. Die Asche blauer Trauben schien nach 
der Farbe mehr Mangan zu enthalten. — Die Erfahrung 
lehre, daß auf einem Äoden, der mehr Mangan enthält, ein 
dunklerer Rothwein gebaut werde. 
Es ist zu wünschen, daß derlei Untersuchungen verviel 
fältigt und nach verschiedenen Richtungen unternommen wür 
den, um endlich daraus zu nützlichen practisch brauchbaren 
Schlüßen zu gelangen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.