Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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feststehendes Thermometer im Gährbottich anzubringen, um 
die im Innern der Flüssigkeit vorhandene Temperatur zu 
jeder Zeit an der außerhalb des Gefäßes befindlichen Scala 
des Instrumentes absehen zu können. Zu dem Behufe ver 
wendet man am besten ein langes Thermometer, welches man 
von Oben bis etwa 12 Zoll tief möglichst in der Mitte der 
Gährkufe in die gährende Masse eintaucht, so daß die Scala 
über dieselbe hervorragt, oder man läßt die Röhre rechtwinkelig 
biegen und steckt dessen Kugel durch eine Öffnung in der halben 
Höhe der Seitenwand bis auf wenigstens 6 Zoll Tiefe in den 
Bottich, worin sie dicht schließend befestigt werden muß. Die 
Scala muß sich an dem senkrechten Theile des Rohrs außer 
halb des Bottichs befinden, und es ist nur nothwendig, daß 
das Instrument Temperaturen von 0° bis 40° R. anzeige. 
Das in der gährenden Masse befindliche Stück des Ther 
mometers muß vor dem Zerbrechen gehörig geschützt werden. 
Man findet nun Lei der Beobachtung, daß die Temperatur 
von Tag zu Tag zunimmt, daß sie ein gewisses Maximum er 
reicht, sich auf diesem einige Zeit erhält, und daß sie von da 
an allmählig wieder abnimmt, was man Alles mit Bemerkung 
der Zeit der Beobachtung notirt. Endlich sinkt die Temperatur 
der gährenden oder vielmehr schon gegohrenen Flüssigkeit auf 
jene des Locals herab und bleibt hierbei stationär. Diese Er 
scheinung bezeichnet die vollkommene Beendigung der Haupt- 
gährung, welche aber auch schon früher eingetreten sein kann, 
und zeigt dadurch an, daß der Jungwein von der abgesetzten 
Hefe in die Lagerfässer abzuziehen sei. Die Beendigung der 
Hauptgährung kann früher erfolgt sein, weil die beginnende 
Abkühlung der gegohrenen Flüssigkeit schon beweist, daß die 
Wärmeentwickelung nun entweder nur sehr gering ist oder ganz 
aufgehört hat, mithin keine Gährung mehr Statt findet. 
Hat man den ganzen Meisch gegohren, so müssen nach 
dem Abziehen des klaren Jungweines die rückständigen Wein 
trester abgepreßt und kann der davon abfließende Wein besonders 
gesammelt werden. Auch nach dem Abpressen halten die Trester 
noch einen Antheil des Jungweines zurück und können durch 
Destillation auf Branntwein oder auch auf Essig benützt werden. 
Diese Beobachtungen geben wohl Aufschluß über den Ver 
lauf, aber nicht über den Erfolg der Gährung; die Menge 
des dabei gebildeten Alkohols erfährt man nicht. Auch die Be-
	        
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