Da die Sacharometer-Anzeige des Weines durch 6 Tage
stationär blieb, so war die Hauptgährung am 14. November
beendigt. Die scheinbare Attenuation war
- 21.066 — (— 1.575) = 22.641 pCt.
Sacharometer-Anzeige, und der Vergährungs-Grad betrug
22.641
21.066
— 1.074
Versuche bei der Weiugährung im Großen hat hierüber
Herr Or. Th. Fischern gemacht, und sind die Resultateseiner
Beobachtungen in der encyklopädischen Zeitschrift des Gewerbe
wesens Prag 1847 S. 705 u. w., dann 1848 S. 137 enthalten.
Diese bis jetzt allerdings noch wenigen Resultate müssen
vor der Hand genügen, um auf die Wichtigkeit und, wie später
Vorkommen wird, auch aus den Nutzen dieser Methode der Be
obachtung des Gährungs-Verlauses und Erfolges hinzuweisen.
Die Bestimmung des richtigen Zeitpunctes zum Abziehen
des Weins von den Trestern (bei der Gährung des Trauben-
meisches) und von der Unterhefe (bei der Gährung des Mostes)
war bisher immer nur von der Beobachtung der äußeren Gäh-
rungserscheinungen abhängig, und geschah in der Regel viel zu
spät, indem die Hauptgährung schon lange beendigt war. Über
diesen Zeitpunct kann nur das Sacharometer richtige Anzeige
liefern, indem, sobald die Sachar.-Anzeige stationär wird oder
nur noch unmerklich fortschreitet, der Jungwein in die Lager-
fäßer gebracht werden soll. Man wird dabei sicherlich einen
haltbarer« Wein erzeugen, während das lange Stehenbleiben
des gegohrenen Meisches oder Mostes an der Luft bei der
Gährung in offenen Gefäßen wegen Essigbildung und Verdün
stung nur schädlich sein kann —, und bei der Gährung im
Verschloßenen auch keinen Zweck hat.
Die Attenuationsverhältniffe bei der Wein-
gährun«.
Von der scheinbaren Attenuation bei der Weiugährung war
schon im Vorstehenden die Rede. Die übrigen Attenuationsver
hältnisse sind 4m Allgemeinen die bereits entwickelten; nur im
Besondern finden bei der Weingährung zwei Erscheinungen
BalUng'« Gahrungschemie. 11. 2. 4