Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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Folge eine kontroverse zwischen Lieb ig und den Experimen 
tatoren hervorgerufen wurde (Journal für praetische Chemie 
1845 Nr. 17. Dingler's Journal Vd. 98 S. 199, Liebigs 
Annalen Jännerheft 1846) aber nur so viel zu erkennen gab, 
daß eine bloße Ansicht oder sogenannte Theorie noch keine 
Wahrheit ist, daß sie erst an dem Probierstein der Erfahrung 
geprüft werden müsse, und daß eben diese Erfahrung bisher 
jener Theorie widersprochen hatte. Insbesondere mache ich 
hierbei auf die Versuche des Herrn O pp mann, königlichen 
Kellermeisters in Würzburg aufmerksam, welche in Dingler's 
Journal Vd. .98 S. 199 niedergelegt sind, und wegen wel 
cher er in demselben Journal Bd. 100 S. 61, so wie in einer 
eigenen Schrift, Würzbnrg, bei Bonitas-Bauer, 1846, replicirte. 
Obwohl bei diesen im größeren Maßstabe gemachten Ver 
suchen nicht auf alle Umstände Rücksicht genommen wurde, 
welche zur richtigen Beurtheilung des Gährungsverlaufes und 
Erfolges von Wichtigkeit sind, namentlich von den Attenuations- 
Verhältnissen nur die ursprüngliche Coneentration des Mostes 
bestimmt worden, so zeigte doch die Beschaffenheit der dabei 
erzeugten Weine, daß sie von etwas minderer Qualität waren, 
als die nach der gewöhnlichen Gährungsweise erzielten. 
In den Annalen der Chemie und Pharmacie Bd. 59 S. 359 
(1846) findet man eine Beschreibung von ähnlichen drei ver 
gleichenden Versuchen, die im Herbste 1845 gemacht worden 
sind und zwar: 
Nr. I. mit Meisch aus blauen Trauben in einem aufs 
Hohe gestellten, oben geöffneten und mit dem herausgenomme 
nen Boden leicht bedeckten Stückfaß, 16 Eimer haltend. 
Nr. II. mit Most aus blauen und weißen Trauben, als 
eigentlicher Prüfnngsversuch, in einem eben solchen halben 
Stückfaß. 
Nr. III. Mit demselben Most als Gegenversuch nach der 
gewöhnlichen Gährungsweise. 
Die drei Gährgefäße, deren Dimensionen übrigens nicht 
angegeben sind, standen in demselben Raume, worin 9° C. Tem 
peratur. 
Um die Luft mit der gährenden Masse I. und II. mehr 
in Berührung zu bringen, wurde dieselbe anfangs drei- dann 
zweimal des Tages mit der Beerkrücke tüchtig umgerührt. Zu
	        
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