64
Most vor der Gährung, und nennt dieß eine Verbesserung des
Weins, weil derselbe nach der Gährung süß blieb. Offenbar
hat der Zusatz des Kochsalzes die Gährung gehemmt, so daß
noch unzersetzter Zucker im Weine verblieb. Untersuchungen
darüber wurden aber keine gemacht.
Die Weinkeller sollen übrigens rein, nicht dumpfig sein und
eine mittlere Temperatur von 8 bis 10° R besitzen. Wein
fässer werden auf Kanntner, Weinfiaschen in Sand gelegt. Fol
gende Eigenschaften werden nach Chaptal von guten Wein
kellern verlangt:
1) Er soll gegen Norden liegen, damit seine Temperatur
weniger Veränderungen unterliege.
2) Er soll tief genug sein, damit die Temperatur in dem
selben möglichst gleichmäßig sei.
Z) Er soll mäßig feucht und nicht zu trocken sein. Zu
viel Feuchte macht die Stöpsel und Fässer schimmelig; bei Trok-
kenheit leiden die Gebinde und der Wein schwitzt aus.
4) Das Licht soll gemäßigt sein; zu viel Helle trocknet,
zu viel Dunkel bringt Fäulniß hervor.
5) Ein Keller soll keinen Erschütterungen ausgesetzt sein,
wodurch die Hefe aufgerüttelt und der Wein zum Sauerwerden
disponirt wird. Donner und Stöße bringen gleiche Wirkung
hervor.
6) Von dem Weinkeller muß man alles grüne Holz, allen
Essig und überhaupt alle gährungsfähige Körper entfernen.
7) Endlich muß man die Sonnenstrahlen von dem Keller
abhalten, welche seine Temperatur erhöhen und dadurch seine
Güte beeinträchtigen.
Nach diesen Erfordernissen soll der Keller einige Klafter
tief in die Erde gegraben, überwölbt, seine Ausgänge gegen
Norden gerichtet, und derselbe von Gassen, Straßen, Werkstätten,
Abflüssen, Gräben, Abtritten, Ställen rc. entfernt sein.
Die Weinfässer werden am besten von Eichenholz angefer
tigt, welches durch seinen Gehalt an Gerbestoff zur länger»
Dauer der Weine beizutragen scheint. Sie werden mit Eisen
bereift.
Faure hat den Einfluß untersucht, welchen das Eichenholz
woraus die Weinfässer angefertigt werden, auf die Beschaffen
heit der darin aufbewahrten Weine ausübt. Er fand, daß das
Eichenholz je nach seiner Beschaffenheit durch die darin enthal