Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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das Einfüllen derselben in die Flaschen zu geschehen hat, und 
daß man dabei nur empirisch nach der hergebrachten Gewohn 
heit verfahrt. Der fleißige Gebrauch des Sacharometers zur 
Beobachtung des Gahrnngserfolges und der jedesmal sich dar 
stellenden Attenuationsverhaltnisse würde gewiß auch hier die 
gewünschten Aufschlüsse geben und geeignet sein, das Ver 
fahren auf eine feste, sichere Basis zurückzuführen. In Erman 
gelung dessen bleibt nichts anderes übrig, als das Verfahren 
so anzugeben, wie es üblich ist und sich in mehren Schriften 
beschrieben findet. 
Champagner (in der Champagne) wird sowohl aus weißen 
wie aus rothen Weintrauben, oder ans beiden gemischt erzeugt, 
aber niemals der ganze Meisch, sondern nur der abgepreßte 
Most der Gährung überlassen. Nur gute, auserlesene Beeren 
werden dazu verwendet. Den abgepreßten Most laßt man 
durch Ruhe (bis 15 Stunden) sich klaren, worauf er in die 
Gährgefäße gebracht wird und die Gährung beginnt. Die 
Gährung schreitet langsam vorwärts, und nach oder gegen 
Weihnachten zieht man den Jungwein zum ersten Male bei 
kalter, trockener Witterung, dann nach jedesmal 4 Wochen noch 
zweimal in Gebinde ab, wobei man ihn klärt. (Das Sacha 
rometer und der mittelst desselben beobachtete eingetretene Ver- 
gährungsgrad würden offenbar besser als die Zeitbestimmung 
den Zeitpunct anzeigen, wann diese Operationen zu geschehen 
haben). Die Vergährung, d. i. die Zersetzung des Trauben 
zuckers, ist nun noch nicht vollständig erfolgt, und in diesem 
Zustande muß der Jungwein in feste Flaschen abgezogen und 
es müssen diese verkorkt werden, um darin die Gährung bis zum 
Schäumen desselben fortzusetzen, indem das durch die fort 
schreitende Gährung gebildete kohlensaure Gas, am Entweichen 
gehindert, in demselben zurückgehalten wird. 
Neuerer Zeit bedienen sich die Champagnerwein-Fabrikanten 
in Frankreich einer wässerigen nur schwach alkoholischen Anflö- 
suug von Catechu, welche sie dem Champagnerwein in der 
Periode der Klärung in den Fässern zusetzen, damit fich die 
Weine abklären und verhindert werden zu spinnen. 
Der dadurch entstehende Niederschlag ist nicht so stark ge 
färbt und so reichlich, wie der mit einer geistigen Auflösung 
der Galläpfel erzeugte, und die Weine klären sich mit ersterem
	        
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