Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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sind iiefclid) zu trinken, aber nicht sehr haltbar, und müssen 
daher bald vertrunken werden. Mau zieht sie auf Flaschen ab. 
Gewrirztveine. 
Um den Weinen einen besondern gewürzhaften Geschmack 
zu ertheilen, setzt man ihnen Gewürze zu. Dieß geschieht am 
besten nach der Gährung; denn die Erfahrung lehrt, daß, wenn 
dieser Zusatz vor der Gährung gemacht wird, durch dieselbe 
das Aroma des Gewürzes größtentheils verloren geht. Das 
Gewürz (Samen, Wurzeln, Blätter, Schalen rc.) verkleinert 
man, bindet es in ein reines leinenes Säckchen und hängt es 
in den Wein. Dem Weine geistige oder wässerige Extracte 
der Gewürzstoffe zuzusetzen, ist minder rathsam. 
Gefrorene Weine. 
Setzt man Wein einer starken Frostkälte aus (in nicht 
ganz vollgefüllten Gebinden), so gefriert vorzüglich nur das 
Wasser und ein alkoholreicherer Wein bleibt flüssig. Der Wein 
gewinnt dadurch bedeutend an Stärke, das Ansehen von altem 
Wein, und erhält einen besonders angenehmen Geschmack. Das 
Eis sondert man ab oder man läßt den flüssig gebliebenen 
Wein von dem Eis abfließen. Branseweine verlieren dadurch 
die Eigenschaft, zu schäumen. 
Um die Veränderungen kennen zu lernen, welche der Wein 
durch das Gefrieren erleidet, wurde weißer ungarischer See 
wein am 22. Jänner 1850 zuerst sacharometrisch geprüft, dann 
eine offene Bouteille davon einer Frostkälte von — 18° R. 
ausgesetzt, der flüssig gebliebene Wein von dem zu Eis er 
starrten Wasser abgezogen und neuerdings vergleichsweise un 
tersucht. 
Der frische Wein hatte eine specifische Schwere 
- 0.9961 - — 0.975 pCt. 
der gekochte Wein . . — 1.0077 — 1.925 „ 
Demnach betrug die Attenuations-Differenz . 2.900 „ 
Hiernach entspricht dieserMein einer Sacharometer-Anzeige 
des Mostes nach der Gleichung (Bd. 1. Theil 1. S. 205.)
	        
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