Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

VI 
fahrenen Fachmännern. Allein ich habe geglaubt auch 
in das Gewerbe der Weinbereitung jene Grundsätze ein 
führen zu sollen, welche ich in diesem Werke für die Gäh- 
rungsgewerbe überhaupt aufzustellen in der Lage war, 
und namentlich auch den Maßstab, den uns sowohl die Lehre 
vom Sacharometer als auch die Attenuationslehre bietet, 
an die Beurtheilung der Beschaffenheit der Weinmoste, 
ihres Gährungsverlauses und Gährungsersolges, so wie 
an die Beurtheilung der Qualität der daraus erzeugten 
Producte, der Weine, anzulegen.' 
Ich glaube dadurch das Sehfeld für den Weiner 
zeuger nach vielen Richtungen beträchtlich erweitert zu 
haben. 
Das letztere zu erzielen, war hier vorzüglich meine 
Absicht, und damit dürfte auch die Kürze der Behandlung 
dieses Gegenstandes, so wie die Unvollständigkeit gerecht 
fertigt sein, welche die practischen Wein-Erzeuger demsel 
ben in Bezug aus die Praxis der Weinbereitung vielleicht 
zum Vorwurf machen wollten. 
Es war nämlich nicht mein Zweck, in einer Beschäf 
tigung unterweisen oder belehren zu wollen, in welcher ich 
selbst keine hinreichenden practischen Erfahrungen zu sam 
meln, Gelegenheit hatte. Mein Zweck war vielmehr nur 
der, in diese Beschäftigung mehr Licht zu bringen, als es 
bisher der Fall war, und gelingt mir dieß, so ist inein 
Streben erreicht, und dem Zwecke damit genügt. 
„Die Essigsabrikation" bildet die letzte Abthei 
lung des oben genannten Werkes. 
Gegenwärtig wird der Essig schon großen Theils un 
mittelbar aus Branntwein erzeugt, und für diese Art der 
Essigsabrikation bedarf der Fabrikant nur wenige Vorbe 
reitungskenntnisse aus der Wärme- und Alkohol- 
Lehre, dann von der specifischen Schwere so wie 
von den bei dem Essigbildungsproceße wirksamen Stoffen
	        
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