Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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schiffe erfordert keine Aenderung. Ihre Anzahl entspricht jener 
der Würzekochungen, ihre Grösse jener der Wiirzemengen, dem 
Grad der Abkühlung der Würzen, der Gährungsweise, welcher 
man die Würze unterwerfen will. Den Extractgehalt der ge 
wonnenen Würzen bestimmt man mittelst des Saccharimeters, in 
dem sich das Extract der Malz-Kartoffelstärkmehl-Würzen jenem 
der Malzwürzen gleich verhält. Was hierüber für letztere ge 
sagt wurde, gilt auch für erstere. 
Das Kartoffelmehl wird auf gleiche Weise wie trockenes 
Stärkmehl behandelt. Nasses Stärkmehl muss zuerst im Wasser 
(im Maischbottich) oder in der Maische (im Braukessel) gehörig 
aufgerührt und vertheilt worden sein, ehe man im ersten Falle 
das Anbriihen (wozu mehr kochendes Wasser, dagegen weniger 
zum Ausschütten verwendet wird), im zweiten Falle die weitere 
Erhitzung vornimmt. Der Wassergehalt des nassen Stärkmehls 
muss in Anrechnung gebracht werden. 
Die Grössen der gebrauchten Holzgeräthe entsprechen j enen 
beim Malzbierbrauen. 
Da das Kartoffelmehl Zellenstoff und etwas fein gemahlene 
Kartoffelschalen enthält, so vermehrt ersterer den Oberteig und 
letztere schwimmen nach gemachtem Nachguss auf der Oberiiäche 
der Flüssigkeit. 
Die Mengen und Concentrationen der gewonnenen Würzen 
ergeben sich aus folgenden Berechnungen, wobei die diesfälligen 
mittlern Zahlenverhältnisse in Anwendung gebracht werden. 
An erster Würze werden erhalten: 
Maischwasser 
. 450.00 Ä, 
Wasser 
im Malze ä 7 pCt 
. 3.36 „ 
„ Weizenschrot ä 12 pCt. . 
. 0.48 „ 
J) 
„ Stärkmehl ä 18 pCt. . . 
. 6.30 „ 
Extract 
im Malze ä 60 pCt 
. 28.8 ) 
„ Weizen ä 70 pCt. . . . 
. 2.8 [ 60.30 ft 
Y> 
„ Stärkmehl ä 82 pCt. . . 
. 28.7 J 
Zusammen erste Würze . 
. 520.44 Pfund, worin 
60.30 ft Extract, daher deren Extractgehalt in Gewichtsprocenten 
= 11.58 pCt. 
Bei dem Decoctionsverfahren verdampft beim Kochen des 
Maischantheils ein Theil (etwa 10 ft) Wasser; daher werden
	        
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