Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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das erstere einer genauem Prüfung. Sie fanden, dass frischer 
Hopfen mehr Oel enthalte als alter, und dass das Oel mit der 
Zeit in Harz überzugehen scheine. Zur guten Aufbewahrung 
empfehlen sie auch die Anwendung der Presse, um den Ho 
pfen auf das möglich kleinste Volumen zusammendrängen und 
den nachtheiligen Einfluss der atmosphärischen Luft abzu 
halten. 
Nachdem Ives blos das Hopfenmehl zur Hiererzeugung 
verwendet wissen will, von dieser Anwendung sich mehrere Vor 
theile verspricht und behauptet, die Hopfenblätter seien nicht 
blos unnütz, sondern sogar nachtheilig für den feinen Geschmack 
des Biers, und nachdem auch Payen und Chevalier dasselbe 
für den allein wirksamen und brauchbaren Theil im Hopfen* er 
klärten, wurde Wimmer zu Schleissheim veranlasst, darüber 
selbst eine Leihe von Versuchen zu machen. 
100 Gewichtstheile des von ihm untersuchten Hopfens gaben 
79.76 Hopfendoldenblätter und 
20.24 Hopfenmehl; 
aber in dem letztem befanden sich noch fast die Hälfte kleiner 
Hopfendoldenblätter, 
so dass der eigentliche 
Gehalt an Hopfen- 
mehl nur etwa V 10 beträgt. 
100 Gewichtstheile Hopfen enthielten in den 
Hopfendoldenblättern: 
im Hopfemnehl 
Flüchtiges Hopfenöl 
.... — 
0.12 
Gerbestoff .... 
.... 1.61. 
0.65 ( 
Bitterstoff v . . . 
.... 4.68. 
3.01 > 17.04. 
Gummi 
.... 5.83. 
1.26V 
Harz 
.... 2.00. 
2.91) 
Pflanzenfaser . . . 
.... 63.95. 
8.99 
Darin im Wasser lösliches Extract 12.12. 
4.92 = 17.04. 
Aus den Ergebnissen dieser Untersuchung resultirt, wie sehr 
Unrecht diejenigen haben, welche glauben, man solle nur 
das Hopfenmehl anwenden und die Doldenblätter wegwerfen; 
denn letztere enthalten, mit Ausnahme des Hopfenöls, die grössere 
Menge wirksamer extractiver Theile (Gerbestoff, Harz und Bitter 
stoff 8.29). Das Hopfenmehl ist nach Wimmer zum grossen 
Theil praktisch untrennbar von den Blättern. Es kann allein 
zur Biererzeugung verwendet werden; aber es ist völlig unmög-
	        
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