Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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rt verwendet, und 
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zu ermessen , und zwar ist derselbe in den angezeigten Bezie 
hungen nach meinen Erfahrungen folgender. 
Von den wesentlich wirksamen Bestandteilen des Hopfens 
gehen beim Kochen desselben mit der Würze in sie über: der 
Bitterstoff, der Gerbestoff, das Hopfenharz und das ätherische 
Hopfenöl. Von dem letztem wird dabei ein ansehnlicher Theil 
verflüchtigt, doch auch ein Antheil zurückgehalten, und es ist 
höchst wahrscheinlich, dass das Hopfenöl die Auflösung und Auf 
schwemmung des Hopfenharzes in der Bierwürze beim Kochen 
derselben mit Hopfen, besonders wenn es der Würze in feiner 
Verteilung dargeboten wird, vermittelt; denn ein reines Harz 
löst und schwemmt sich darin nicht auf, man findet es am Boden 
des Braukessels und der Kühlschiffe wieder. Dagegen wird frisches 
Fichtenharz, welches Terpentinöl enthält, in der kochenden 
Würze aufgeschwemmt, besonders wenn es der Würze in feiner 
Verteilung dargeboten wird, und es ist bekannt, dass man in 
Nordamerika und England Fichtensprossen (wegen ihres Harz- 
uiul Oelgehaltes), in Siebenbürgen frisches Fichtenharz statt 
Hopfen zur Biererzeugung verwendet, und dass beide dabei eine 
dem Hopfen ganz ähnliche Wirkung üben. In Norwegen bereiten 
die Bauern ihr Bier ebenfalls ohne Hopfen; statt desselben 
setzen sie vor der Gährung junge Fichtenzapfen zu; sie sammeln 
dieselben zu jenem Gebrauche vor der Ileife und bewahren sie 
getrocknet. Beim Abkühlen der gehopften, gekochten 
Würze trübt sich dieselbe; diese Trübung rührt von 
der Erstarrung des aufgeschwemmten Harzes her, 
welches nun in der Würze suspendirt bleibt. Dasselbe 
mag theilweise mit dem aufgelösten Hopfenöl der Fall sein. Ob 
das Oel dabei zum Theil in Harz übergeht, ist nicht beobachtet 
worden, aber sehr wahrscheinlich. 
So wie eine solche Bierwürze nach dem Ilefenzusatze in 
Gährung übergeht (auch bei der Selbstgährung), wird in den 
ersten zwei Gährungsstadien (siehe in Folgendem die Biergäh- 
rung), vorzüglich aber in der zweiten Gährungsperiode bei dem 
sogenannten Hopfentriebe, sowohl das in der Würze suspendirte 
Harz als das Oel von den aufsteigenden Kohlensäurebläschen 
gehoben, und gehen in die Schaumdecke über, welche bei bei 
den Gährungsweisen (Ober- und Untergährung) stets gekräu 
selt ist und intensiv bitter wie Hopfenharz schmeckt. Sowohl
	        
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