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nigt werden sollen, so muss dies Anfangs nur mit warmem, später
mit heisserem Wasser geschehen, weil sich sonst wegen der
plötzlichen Erwärmung und Ausdehnung an der Oberfläche der
Stein abblättert. Die Verkittung löste sich nach jedem Winter
ab und musste in dem darauf folgenden Frühjahr jedesmal er
neuert werden. Da die Steinmasse sehr gross ist, so nimmt sie
auf die Abkühlung der Würze einen sehr bedeutenden Einfluss
und der Brauer hat es nicht in seiner Gewalt, die Abkühlung
zu dem jedesmal gewünschten Temperatursgrade zu bringen,
besonders im Winter, wo die Würze meist zu sehr abgekühlt
wird. Aus diesen Ursachen wurden derlei marmorne Geräthe,
wo man sie aufgestellt hatte, nach wenigen Jahren wieder ab
geschafft.
Es ist hierzu auch noch zu bemerken, dass die Bierwürze
immer sauer reagirt und Phosphorsäure so wie Gallussäure ent
hält, welche wohl auch einen Antheil kohlensauren Kalk aus dem
Marmor auflösen und so mit zur früheren Zerstörung desselben
und besonders seiner glatten Oberfläche mitwirken können.
Deshalb hat man blos hier und da den steinernen Grand
beibehalten; der, weil er nur wenige Eimer fasst, aus einem ein
zigen Stücke angefertigt werden kann.
Dagegen dürfte sich Gusseisen als ein brauchbares Ma
teriale für den Zusammengussbottich erweisen, um so mehr als
sich der Gebrauch der Maischbottiche von Gusseisen in England
bereits bewährt hat. Dennoch spricht sich Black in seinem
praktischen Werke über Bierbrauerei in England gegen alle me
tallene Braugeräthe und Röhrenleitungen (mit Ausnahme der
Braupfanne) aus, und schreibt ihnen einen nachtheiligen elektri
schen Einfluss zu. — *
Handhabung der Reinlichkeit.
Vorerst muss hierbei bemerkt werden, dass Reinlichkeit in
allen Geschäften des Bierbrauens eine Hauptsache ist, von der
allein oft das gute Gelingen des Gebräues, so wie die Qualität
und Haltbarkeit des Productes bedingt ist. Deshalb müssen
alle Holzgefässe, welche zur Biererzeugung verwendet werden,
vor und nach gemachtem Gebrauche sorgfältig ausgewaschen,