Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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stoft' des Hopfens; er ist harz bitter. Nimmt man diesen weis- 
sen Kräusenschaum von der Oberfläche der gährenden Würze 
hinweg und bringt man ihn in ein Gefäss, so zerfiiesst er darin 
allmählig zu klarer Würze, und es bleibt eine geringe Menge 
einer graubraunen Masse zurück, aus welcher Weingeist eine 
bedeutende Menge Hopfenharz auflöst und sich dadurch braun- 
roth färbt. Beim Verdünnen der geistigen Auflösung mit Was 
ser fällt sich daraus das Hopfenharz wieder in gelblichweissen 
Flocken; es schmeckt ebenfalls intensiv bitter. Das daraus ge 
sammelte Hopfenharz ist schmelzbar. In dem Kräusenschaume 
ist daher das Hopfenharz im Zustande der feinsten Zertheilung 
enthalten und mithin weiss. So wie dieser Schaum zerfiiesst 
und die Harztheilehen sich einander nähern, zusammenziehen 
und compacter werden, nimmt es seine ihm eigene braune Farbe 
an. Bei der Obergährung in Bottichen, wenn der Kräusenschaum 
nicht abgenommen wird, vermischt es sich mit der Oberhefe und 
macht sie bitter; bei der Untergährung schwimmt es nach been 
digter Hauptgährung in braunen, schmutzig aussehenden, zusam 
menhängenden Krusten auf der Oberfläche des Jungbiers. 
Dieser Zustand des Gährungsschaumes hält ziemlich lange 
an; die Kräusen ebnen sich endlich theilweise aus und es folgt 
darauf unmittelbar die dritte Gährungsperiode: die Hefengährung. 
Die Kräusenbildung kann man nur bei der Gährung in Bottichen 
gut beobachten. Sie findet bei der Obergährung und Untergäh 
rung Statt. 
Bei der Fassgährung (Obergährung) wird der bei der Vor- 
gährung gebildete Schaum durch das offene Spundloch des Fasses 
ausgestossen und fiicsst an der Seite desselben in eine Unter 
satzwanne, worin er zu gährender Würze zerfiiesst, die einen 
sehr bittern Geschmack (harzbitter) besitzt. Diese Flüssigkeit 
nennen die Brauer ihres bittern Geschmacks wegen Hopfenbier 
und die Vorgährung bei der Fassgährung daher auch den Ho 
pfentrieb, die Ilopfengährung. Man könnte sie auch den 
Harz trieb nennen. Das Hopfenbier aus mehreren Untersatz 
wannen wird in einen oder mehrere grössere flache Bottiche — 
Hopfenbierbottiche — zusammengegossen. Nachdem sich hierin 
das Hopfenbier geklärt und das Harz durch Zusammenziehung 
abgesondert hat, wird ersteres nach beendigtem Hefenausstoss 
zum Auffüllen der dadurch theilweise entleerten Bierfässer be- 
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