Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

m iS II 
1 
$ 
232 
so finden, dass, wenn man die Würze in den fortschreitenden 
Gährungsstadien auf ihre Saccharimeteranzeige prüft, dieselbe 
immer geringer wird, bis zu einem gewissen Zeitpunkte, wo diese 
Anzeige stationär, oder deren Abnahme so klein wird, dass 
man sie mittelst des Saccharimeters mit Zuverlässigkeit nicht 
mehr bestimmen kann. Dies zeigt die Beendigung der Haupt- 
gährung an, und wenn dieser Zeitpunkt bei der Bottichgährung 
eintritt, sie sei welcher Art immer, so muss das Jungbier gefasst 
und in den Keller gebracht werden. Man sieht hieraus, dass die 
Verfolgung der scheinbaren Attenuation der gährenden Bierwürze 
am besten mittelst des Saccharimeters den bündigsten Aufschluss 
über den Verlauf und über die Beendigung der Hauptgährung 
gibt; dass zwar bei der Obergährung, sie geschehe in Bottichen 
oder in Fässern, die Beobachtung der äusseren Gährungserschei- 
nungen zur gleichen Erkenntniss ausreicht, was bei der Unter- 
gährung nicht in gleicher Art möglich ist, dass man aber bei dem 
Gebrauche des Saccharimeters hierzu zugleich Auskunft über 
den Erfolg der Gährung erhält, über den erlangten Ver- 
gährungsgrad, was bei der Beobachtung blos der äusseren Gäh- 
rungserscheinungen nicht der Fall ist. Deshalb ist der Gebrauch 
des Saccharimeters hierzu dem praktischen Bierbrauer dringend 
zu empfehlen. 
In den folgenden Tabellen habe ich bei meinen Versuchen 
gemachte, darauf bezügliche Beobachtungen zusammengestellt. 
Sie beziehen sich auf die Obergährung und Untergährung sowohl 
der Malz- als Malzkartoffelstärkmehl - Bierwürzen von mannich- 
faltigen ursprünglichen Extractgehalten. Ich habe ferner Erfah 
rungen über den erlangten Vergährungsgrad von Malzbierwürzen 
zur Erzeugung von Ale beigefügt, die man bei Versuchen darüber 
in England erhalten hat, und dabei die angegebenen specifischen 
Schweren der Würzen und Biere in die uns nun schon geläufi- 
den Saccharimeter - Procente übertragen. Die Zusammenstellun 
gen sind so deutlich, dass sie keines Commentars bedürfen. Ge 
wöhnlich führt man folgende, auch bei Versuchen hierüber in 
England erhaltene Resultate in den zymoteclmischen Schriften 
als Beispiele an, um auf die bei der Haupt- und Xachgährung 
erfolgte scheinbare Attenuation und auf den erlangten Vergäh 
rungsgrad des Bieres aufmerksam zu machen, die sich in der 
Schluss-Tabelle zusammengestellt finden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.