Auf 1 Fass = 170 W. Maass = nahe 450 U Würze von circa
12 pCt. Extractgehalt reichen 8, 12 bis 16 Loth Oberhefe von
breiiger Consistenz oder die doppelte Menge Unterhefe zur Er
regung der Gährung hin. Eine zu grosse Hefenmenge bewirkt
eine zu stürmisch verlaufende Gährung und eine vollständigere
Vergährung schon bei der Hauptgährung, wodurch ein min
der haltbares Bier erzeugt wird. Die Temperatur des gährenden
Biers steigt dabei zu hoch, was die Essigbildung begünstigt. Zu
wenig Hefe dagegen verzögert die Gährung und bedingt eine ge
ringere Attenuation (Vergährung), mithin einen kleineren Alko
holgehalt des Bieres. Bei niedrigerer Temperatur der Würze
und des Locals muss man mehr Hefe anwenden, als bei höherer
Temperatur beider, wenn die Gährung in gleicher Zeit verlaufen
soll. Biere, welche längere Zeit dauern sollen, werden mit
weniger Hefe gegohren als solche, die schnell weggetrunken
werden.
Bei der Biergährung ist es insbesondere nothwendig, dahin
zu wirken, dass die Vergährung sich nur auf einen Theil des
Zuckers erstrecke, damit ein Antheil desselben zur Vergährung
für die Nacligährung übrig bleibe; denn enthält das Bier keinen
Zucker mehr, ist aller Zucker durch die Nacligährung endlich
zersetzt, so hat es seinen Culminationspunkt erreicht; nach Voll
endung der geistigen Gährung tritt nun Schalwerden und Essig
bildung ein. Die Menge dieses bei der Hauptgährung unzersetzt
bleibenden Zuckers ist um so grösser, je concentrirter die Würze
war, weil eine gewisse grössere Quantität Alkohol, die sich be
reits im Biere gebildet hat, die Fortgährung schwächt.
Die Hefe, wie sie gewöhnlich angewendet wird, ist kein rei
nes Ferment; denn sie enthält noch ihr fünf- bis sechsfaches
Gewicht Bier aufgesogen und ist nicht immer von gleicher Con
sistenz zu erhalten; auch kann sie mit Flocken vom Kühlgeläger
verunreinigt sein. Indem man sie in einen Filzbeutel bringt
und abtropfen lässt, liiesst das Bier ab und die Hefe nimmt
eine dickbreiige Consistenz an, in welcher sich ihre Menge rich
tiger bestimmen lässt. Im Grossen geschieht dies nicht und die
Hefe wird gewöhnlich in dem Zustande genommen, in welchem
sie sich eben aus der gährenden Flüssigkeit absondert. Hiermit
darf jener Zustand der Hefe nicht verwechselt werden, in dem
sie gewöhnlich zum Verkaufe abgegeben wird, und in welchem