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Wendung gedarrter Gerste schon in einer Woche, weshalb diese
besonders die Klärung des Biers zu befördern scheint. Diese
Biere werden ebenfalls um so besser, je länger sie abliegen, und
besitzen eine den gleichbereiteten Malzbieren gleiche Dauer. Die
belgischen Biere besitzen eine noch grössere Haltbarkeit. Die
Untergährung derselben und das längere Lagern in guten, küh
len Kellern gibt auch hier das bessere Product.
Bei der Gährung selbst wird genau so verfahren, wie bei
jener der Malzwürzen und eben so viel Stellhefe dazu verwendet.
Die Obergährung wird am besten bei einer Temperatur der
Würze von 10 bis 15° R., die Untergährung bei einer solchen
von 4 bis 8° B. vorgenommen. Letztere ist deshalb im Grossen
nur in der kältern Jahreszeit, oder in der wärmern Jahreszeit
im Kleinen in kühlen Kellern ausführbar.
Der Gährungsverlauf, Erfolg und der erlangte Vergährungs-
grad werden auf dieselbe Weise mittelst des Saccharimeters be
obachtet und bestimmt wie bei den Malzbieren, und diese Biere
werden auf gleiche Weise wie die Malzbiere auf ihre wesentli
chen Bestandteile (Alkohol, Extract und Wasser) saccharime-
triscli geprüft und dadurch der ursprüngliche Extractgehalt der
Würzen bestimmt, woraus sie erzeugt worden sind. Ob es mög
lich sein wird, zu unterscheiden, ob ein Bier ein Malzbier oder
ein Malzgetreidebier ist, vermag ich jetzt noch nicht anzu
geben; jedenfalls würde nur der Geschmack dafür entscheiden
können.
Die äussern Gährungserscheinungen sind dabei dieselben wie
bei den Malzbieren. Die mit roher und gedarrter Gerste erzeug
ten Bierwürzen besitzen eine Neigung zum Rasten bei der Ober
gährung (12° R. Temperatur) und erzeugen dabei mehr Boden
hefe als Oberhefe.
Ob ausser Mucin und Diastas die übrigen Proteinverbindun
gen des Klebers überhaupt sich in den Malzgetreidewürzen in
bedeutender Menge auflösen, und ob sie in diesem Falle an der
Bildung der neuen Hefe Antheil nehmen, ist bis jetzt noch nicht
ermittelt, das Letztere aber zu vermuthen.
Die Wartung und Pflege der Malzgetreidebiere im Keller
geschieht auf gleiche Art wie die der Malzbiere.