Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Vergährungsgracle der erzeugten Biere oder von ihrem Gehalte 
an wesentlichen Bestandtheilen (Alkohol, Extract, Wasser) Nach 
richten gegeben. 
Unter diesen Umständen, da die Kenntnisse , welche wir von 
der Malzgetreide-Biererzeugung im Allgemeinen und von der bel 
gischen Bierbrauerei im Besondern besitzen, so mangelhaft sind, 
fand ich mich veranlasst, zur Erlangung aus eigener Anschauung 
erworbener Erfahrungen selbst Versuche darüber in einem pas 
senden Maassstabe zu machen, um sie bei der Herausgabe des 
vorliegenden Werkes benutzen zu können. Die dabei gesammel 
ten Erfahrungen habe ich bereits mitgetheilt. Es wurde dort 
erwähnt, dass das belgische Maischverfahren nicht empfehlens- 
werth sei. In der Tliat habe ich gefunden, dass sich dasselbe 
viel einfacher ausführen lässt. 
In Belgien wird das Malz und Getreide sehr fein geschro- 
ten. Das rohe Getreide wird nicht mit Wasser extrahirt, und 
deshalb der herbe schmeckende Extractivstoff aus der Hülse 
auch nicht entfernt. Die Maischbottiche haben doppelte Böden, 
wovon der obere, des Abziehens der Würze von den Trebern 
wegen, durchlöchert ist. Auf den Seiheboden wird erst eine 
Schichte Weizenspreu (!) gebracht, angeblich um zu verhindern, 
dass das Schrot durch die Oeffnungen des Seihebodens hindurch 
falle und sie verstopfe, aber auch, da ein Aufrühren und Ver 
mengen der Spreu mit dem Schrot und den Trebern nicht zu 
vermeiden ist, um die letztem aufzulockern, damit sie sich nicht 
so dicht Zusammenlegen und die Würze später schneller von den 
feinem Trebern abfliesse. Das rohe Getreide muss zur Beförde 
rung der Auflösung des mehligen Korns allerdings sehr fein ge- 
schroten werden; allein bei dem Gerstenmalze ist dies nicht 
nothwendig, und dann, wenn das letztere gröber geschroten wird, 
sind Auflockerungsmittel der Treber, ausser bei Anwendung von 
Roggen und Reis, besonders beim Gebrauche eines besondern 
Seihebottichs überflüssig, indem die Würze nach dem von mir 
befolgten Maischverfahren durch Anbrühen auch ohne den Ge 
brauch von Auflockerungsmitteln der Treber meistens leicht, klar 
und schnell von denselben abfliesst. 
Auf die Weizenspreu wird in Belgien das feine Malz- 
und Getreideschrot ausgeschüttet, das zum Maischen bestimmte 
nicht gekochte, lauwarm gemachte Wasser dazu gebracht,
	        
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