Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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kleinen Mengen) setzt man der Maische zu, wenn die Würze 
zähe ist und nicht abfliessen will. Er soll die Auflösung des 
Klebers befördern^?); die Würze wird klar, dünnflüssig und fliesst 
nun leicht von den Trebern ab. Auch der Würze beim Kochen 
setzt man gewöhnlich etwas davon zu, tlieils um sie klar zu 
machen, tlieils um sie braun zu färben. Solche Würze setze auf 
dem Kühlstock kein Kühlgeläger ab; der Kalk erhalte das Al 
bumin aufgelöst (?). Ob er es beim Kochen zersetzt und Ammo 
niak entwickelt, wird nicht angegeben. Jedenfalls neutralisirt er, 
wenn er nicht im Ueberschusse zugesetzt wird, die freie Phos 
phorsäure in der Bierwürze mehr oder weniger. 
Die gekühlten Würzen werden in kühlen Kellern entweder 
der Selbstgährung überlassen, in welchem Falle man etwas von 
der ersten ungekochten Würze bei Seite bringt und vor der 
Gährung mit der gekühlten, gehopften Würze vermischt, was den 
Eintritt der Selbstgährung beschleunigt, dann ist die Gährung 
eine Untergährung; oder die Würze wird mit Oberhefe zur Gäh 
rung gebracht. Der Eintritt der Selbstgährung dauert 8 bis 14 
Tage, und in weitern 8 Tagen ist die Hauptgährung beendigt. 
In Bottichen, in welchen schon öfters Gährung von Würzen Statt 
gefunden hatte, tritt sie schneller ein, ohne Zweifel deshalb, 
weil in solchen Bottichen Hefensporen zurückgeblieben sind, die 
den Eintritt der Gährung befördern. Ueber den Verlauf und Er 
folg dieser Biergährung, über den bei der Haupt- und Nachgäh- 
rung erfolgten Vergährungsgrad, über die Menge der neu gebil 
deten Ober-, Boden- und Unterliefe besitzen wir gar keine Nach 
richten. Im Lande werden die belgischen Biere für sehr gut ge 
halten; man verlangt dort süsse Biere, wenigstens werden sie so 
genannt. Im Allgemeinen sind sie nicht so weinklar wie unsere 
Biere, ja öfters die sogenannten Weissbiere in der That milchig 
getrübt, was dort nichts Anstössiges ist; aber sie besitzen eine 
sehr grosse Haltbarkeit und werden sehr alt. 
Folgende Notizen über einige belgische Biere verdanke ich 
einem Freunde, welcher im Jahre 1841 Belgien seiner Industrie 
wegen bereiste und sich dabei auch um das dortige Brauwesen 
bekümmerte. Ich theile sie mit, weil sie für den behandelten 
Gegenstand Interesse und etwas mehr Kenntniss gewähren, ob 
wohl sie nicht die Vollständigkeit besitzen, die zur Erlangung 
genauerer Kenntnisse davon zu wünschen wäre.
	        
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