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„Die belgischen Biere unterscheiden sich von den deutschen
sowohl durch die zu ihrer Erzeugung verwendeten stärkemehl
haltigen Materialien, daher durch die Qualität der Würzen als
auch in Hinsicht der Art ihrer Gährung, die aber nicht bei allen
Bieren dieselbe ist. Die berühmtesten belgischen Biere, welche
selbst in das Ausland versendet werden, sind das Faro, von dem
man sagt, dass es nur in Brüssel und in einer Umgebung von
zwei Stunden um diese Stadt gut gebraut werden könne, und das
Bier der Stadt Löwen, unter dem Namen Löwener Bier be
kannt.
Beiderlei Biere werden erzeugt aus Gerstendarrmalz und ro
hem Weizen, von welch’ letzterem man zum Löwener Bier '/ 4
der Schüttung, zum Faro etwa die Hälfte davon anwendet, wel
ches Verhältniss jedoch nach den Preisen dieser Materialien ab
geändert wird.
Das Einmaischen zu beiderlei Bieren geschieht allgemein
in Bottichen, die nicht über 50 Hectolitres (88 Wiener Eimer)
fassen. Sie haben einen eingelegten Seiheboden, der gewöhn
lich mit einer zwei Zoll hohen Schichte von Weizenspreu be
deckt wird, bevor man einmaischt, angeblich um die Löcher des
selben durch das später eingeschüttete feine Schrot nicht zu ver
stopfen. Bei jedem Gebräue werden gewöhnlich nebst der Maische
(ersten Würze) noch zwei Nachgüsse mit heissem Waaser auf
die Treber gemacht, um dreierlei Würzen zu erhalten, wovon jede
im geschlossenen Braukessel besonders mit Hopfen gekocht wird,
um nach erfolgter Einkochung und Abkühlung eine besondere
Art von Bier zu geben.
Diese drei Gattungen Bier heissen bei der Erzeugung von
Faro: Lambik, Märzbier und Dünnbier. Wenn die Würzen
der ersten beiden Biere vor der Gährung (was bei der Erzeu
gung unserer gewöhnlichen Biere immer geschieht) oder die dar
aus erzeugten Biere nach der Gährung von den Brauern, die
letztem selbst auch erst bei den Schankwirthen zusammenge
mischt werden, wobei man sich aber nicht an constante Mengen
verhältnisse bindet, so entsteht erst das sogenannte Faro.
Dieses entspricht daher unserem gewöhnlichen Biere. Das Lam
bik ist ein stärkeres und das Märzbier ein schwächeres
Bier.
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