Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

288 
„Die belgischen Biere unterscheiden sich von den deutschen 
sowohl durch die zu ihrer Erzeugung verwendeten stärkemehl 
haltigen Materialien, daher durch die Qualität der Würzen als 
auch in Hinsicht der Art ihrer Gährung, die aber nicht bei allen 
Bieren dieselbe ist. Die berühmtesten belgischen Biere, welche 
selbst in das Ausland versendet werden, sind das Faro, von dem 
man sagt, dass es nur in Brüssel und in einer Umgebung von 
zwei Stunden um diese Stadt gut gebraut werden könne, und das 
Bier der Stadt Löwen, unter dem Namen Löwener Bier be 
kannt. 
Beiderlei Biere werden erzeugt aus Gerstendarrmalz und ro 
hem Weizen, von welch’ letzterem man zum Löwener Bier '/ 4 
der Schüttung, zum Faro etwa die Hälfte davon anwendet, wel 
ches Verhältniss jedoch nach den Preisen dieser Materialien ab 
geändert wird. 
Das Einmaischen zu beiderlei Bieren geschieht allgemein 
in Bottichen, die nicht über 50 Hectolitres (88 Wiener Eimer) 
fassen. Sie haben einen eingelegten Seiheboden, der gewöhn 
lich mit einer zwei Zoll hohen Schichte von Weizenspreu be 
deckt wird, bevor man einmaischt, angeblich um die Löcher des 
selben durch das später eingeschüttete feine Schrot nicht zu ver 
stopfen. Bei jedem Gebräue werden gewöhnlich nebst der Maische 
(ersten Würze) noch zwei Nachgüsse mit heissem Waaser auf 
die Treber gemacht, um dreierlei Würzen zu erhalten, wovon jede 
im geschlossenen Braukessel besonders mit Hopfen gekocht wird, 
um nach erfolgter Einkochung und Abkühlung eine besondere 
Art von Bier zu geben. 
Diese drei Gattungen Bier heissen bei der Erzeugung von 
Faro: Lambik, Märzbier und Dünnbier. Wenn die Würzen 
der ersten beiden Biere vor der Gährung (was bei der Erzeu 
gung unserer gewöhnlichen Biere immer geschieht) oder die dar 
aus erzeugten Biere nach der Gährung von den Brauern, die 
letztem selbst auch erst bei den Schankwirthen zusammenge 
mischt werden, wobei man sich aber nicht an constante Mengen 
verhältnisse bindet, so entsteht erst das sogenannte Faro. 
Dieses entspricht daher unserem gewöhnlichen Biere. Das Lam 
bik ist ein stärkeres und das Märzbier ein schwächeres 
Bier. 
Bei der Erzeugung des Löwener Biers wird dasselbe Ver- 
fahren bei 
Biere abe 
dies Bie 
mengemisi 
welches d 
entspricht 
Was 
Würzegat! 
Zusatz 
von zwei 
eingefüllt, 
allmälig ii 
gefasst we 
wenig Sch 
geniessbar 
schmack 1 
Biers einti 
Bier, welc 
hat ein si< 
von der s 
gut erhalt 
Mancl 
zu Lambi 
nennen. D 
auf bewahr 
Die i 
Nach erfo 
werden si< 
dien von 
• das Jungb 
eingelagerl 
neu gebild 
Hefe wird 
etwa 4 Zo 
abfiiessen 
hindern vi 
dortigen K 
Nach 
Das F 
Balling’s Gi
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.