Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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findet sich ein dunkler Kern, der aus einem oder aus mehreren 
Stücken besteht. 
Die Unterliefe dagegen besteht wohl auch aus Zellen, von 
denen einige ihrer Grösse nach den Oberhefenzellen ähneln, sie 
sind aber nicht zusammenhängend wie jene; die meisten der Un 
terhefenzellen sind bei weitem kleiner und von den verschieden 
sten Dimensionen; diese kleinern Zellen hängen theils in Grup 
pen an den grösseren, theils unter sich zusammen, theils, und es 
ist dies bei dem grössten Tlieil der Fall, schwimmen sie isolirt 
in der Flüssigkeit herum. Die Unterhefenzellen hängen nur mecha 
nisch an einander, eine Erschütterung ist hinreichend sie zu tren 
nen. In dem Innern der grossem Zellen bemerkt man deutlich 
kleinere Zellchen, die sich dem Ansehen nach wie die grossen 
Zellen verhalten; man zählt deren drei, vier und mehrere, oder 
es sind dieselben in solcher Anzahl vorhanden, dass sie durch 
ihre Menge zu einer nebelartigen Masse verschwimmen. 
Fortpflanzung der Hefe. 
Frische Oberhefe in Bierwürze bei 18 — 20° C. Temp. unter 
das Mikroskop gebracht zeigte folgende Erscheinungen: 
Nach einigen Stunden war deutlich wahrzunehmen, dass der 
Kern im Innern der Zelle sich in mehrere Theile theilte, und 
dass die Theile an verschiedenen Stellen sich dem Zellen 
rande näherten; nach Verlauf von 5 Stunden waren aus der 
ersten Zelle zwei neue Zellen entstanden, ohne dass der Kern 
die Hülle der Mutterzelle überschritten und in die neu gebildete 
Zelle übergegangen wäre; in den beiden neuen Zellen war noch 
kein Kern zu bemerken. Nach 10 Stunden hatte sich an der 
ursprünglichen Zelle noch eine zweite Zelle gebildet, während 
zwei der ersten Generation schon eine dritte Generation gebildet 
hatten; in den beiden secundären Zellen war ein deutlicher, ge 
spaltener Kern vorhanden. Nach etwa 20 Stunden hatte sich 
noch eine Zelle dritter Generation gebildet, während die eine 
Zelle dritter Generation von früher drei neue Zellen der vierten 
Generation gebildet hatte. Die zuletzt gebildeten Zellen wuch 
sen grösser und erreichten fast die Grösse der Mutterzelle, pflanz 
ten sich aber, wahrscheinlich aus Mangel an Nahrung, nicht wei 
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