Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

diese von zu viel zufälligen Umständen abhängig ist. Das Kühl 
geläger betrug 5.49 pCt. von dem auf das Kühlschiff gekom 
menen Quantum Würze; vermindert hatte sich das Volumen der 
Würze beim Abkühlen um 8.72 pCt. von Würze zu Lagerbier, 
welche mehr, und 6.37 pCt. von Würze zu Schankbier, welche 
weniger abgekühlt wurde. Die Grade und Zeitdauer des Ab- 
kühlens sind nicht angegeben. 
Der Abgang bei der Gährung betrug nach Abzug der Stell 
hefe 2.18 pCt. von der in den Gährbottich gelangten Quantität 
Würze bei Absonderung der Hefe und 1.35 pCt. durch Ver 
dunstung und Entwickelung des kohlensauren Gases. Der ur 
sprüngliche Extractgehalt der Würze und der erfolgte Vergäh- 
rungsgrad sind nicht angegeben. 
Der Abgang bei der Lagerung betrug beim gewöhnlichen 
Schankbier in 8—14 Tagen 2.89 pCt.; bei der längeren Lage 
rung des Lagerbiers in 3—6 Monaten 3.98 pCt. von dem in die 
Lagerfässer gebrachten liiere. (Landw. Wochenblatt 1845 S. 37.) 
Diese Bestimmungen sind nur einseitige und nicht genügend, 
um sie als Norm annehmen zu können, da mehrere darauf ein 
wirkende Einflüsse, wie die Temperatur der Gährlocalitäten und 
Keller, Dauer der Gährung u. dgl. ganz unbeachtet geblieben 
sind. Indessen gewähren sie doch eine Hinweisung, und wurden 
deshalb, weil sie in Zahlen ausgedrückt sind, hier aufgenommen. 
Steinheil hat in seiner Gehaltsprobe für Biere (München 
1847) ähnliche Bestimmungen mitgetheilt, die er aus Versuchen 
im Grossen folgerte, welche er im königl. Hofbrauhause in 
München unternommen hat. 
Er gelangt dabei nur zu dem sonderbaren Schluss (S. 13), 
dass, wenn die Verluste durch Gährgeläger nicht stattfänden, 
man mehr Eimer Bier bekäme, als Eimer Würze waren, durch 
diese Verluste aber natürlich etwas weniger. — 
Ich habe aber schon in der ersten Auflage dieses Werkes 
Band 1. S. 180 (1845) und hier S. 173 nachgewiesen, dass das 
Volumen der gegohrenen Flüssigkeit sammt Gährgeläger unter 
allen Umständen, wenn auch nicht bedeutend, doch immer klei 
ner ist, als jenes der zuckerhaltigen Flüssigkeit, woraus die ge- 
gohrene erzeugt wurde.
	        
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