Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

352 
lysen blos, welche Salze in den Bieren enthalten waren und ihr 
gegenseitiges Mengen-Yerhältniss, nicht aber in welcher Bezie 
hung sie zur Menge des untersuchten Bieres stehen, denn weder 
der Extractgelialt der Biere noch ihr Yergährungsgrad oder der 
ursprüngliche Extractgelialt der Würzen, woraus sie erzeugt 
wurden, ist angegeben, was doch zur richtigen Beurtheilung 
ihres Gehalts im Biere und Extracte nothwendig ist; die Nacli- 
gährung vermindert den Extractgelialt und erhöht relativ den 
Salzgehalt in demselben. Eben so wird bei der Nachgährung 
Hefe ausgeschieden, welche einen Tlieil dieser Salze aufnimmt, 
den absoluten Salzgehalt im Bier und Extract aber vermindert. 
Auch ist nicht bekannt, welchen Salzgehalt das verwendete 
Wasser ins Bier geliefert haben mochte, wozu eine summarische 
Bestimmung genügt hätte. 
Martius hat in der neuesten Zeit ebenfalls Bieraschen ana- 
lysirt und die Resultate seiner Analysen mitgetheilt. 
(Liebig’s Annalen Bd. 93 S. 368, 1855.) 
Der mittlere Aschengehalt von 8 Sorten Erlanger Lagerbiere 
war 0.288 pCt., ihr Extractgelialt 3.693%, ihre specifische Schwere 
= 1.013 entsprechend 3.250 Grad Saccharimeter-Anzeige. 
Die Asche enthielt in 100 Gewichtstheilen: 
Kali 37.22 
Natron 8.04 
Magnesia 5.51 
Kalk 1.93 
Phosphorsäure 32.09 
Chlor 2.91 
Kieselerde ....... 10.82 
Schwefelsäure 1.44 
Summe . . 99.96. 
Aus der Vergleichung des Extractgehaltes =: 3.693% = n 
mit der Saccharimeteranzeige der Biere = 3.250 = in würden 
die Biere sich als so schwache Getränke ergeben, dass sie den Na 
men Bier gar nicht verdienen, weshalb hierbei ein Irrthum un 
terlaufen sein mag. —
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.