24*
371
früher allgezeigte Klärmittel trägt wesentlich zur schnellen Klä
rung dieser Biere bei.
Bei der gleichen Biererzeugung in Belgien wird noch eine
bedeutende Quantität Weizenspreu zur Auflockerung der feinen
Treber zugesetzt, und diese ist es mit, die dem dort erzeugten
Biere den herben Geschmack ertheilt, welcher jenen Bieren eigen
ist; eben so ist der hier angezeigte und von mir befolgte Maisch-
process rationeller und der Erzeugung eines wohlschmeckenderen
Biers angemessener.
Herr Hei der aus Brieg in Preussisch-Schlesien sandte mir
eine Probe des von ihm erzeugten Gerstenmalz-Gerstenbiers zur
näheren Untersuchung, welches von sehr guter Beschaffenheit
war. Am 21. November 1847 saccharimetrisch geprüft zeigte es
sich wie folgt:
Saccharimeter-Anzeige des frischen entkohlensäuerten
Biers = m = 1.0095 sp. Schwere = 2.375 Grade
Saccharimeter-Anzeige des gekochten
Biers =' n = 1.0172 sp. Schwere = 4.300 „
Attenuationsdifferenz = n— m = 1.925 Grade.
Hiernach war der ursprüngliche Extractgehalt der
Würze p = 13.561 pCt.
Der erfolgte scheinbare Vergährungsgrad V = 0.81.
Es war ein sehr gut vergohrenes Lagerbier.
In 100 Gewichtstheilen enthielt es:
Alkohol = 4.273 j
Extract = 4.300 > 100.000.
Wasser = 91.427 j
Ein tadelloses Bier erhält man auch bei gemeinschaftlicher
Anwendung von extrahirter roher Gerste mit gereinigtem Kar
toffelstärkmehl nebst Malz zur Biererzeugung, wobei das rohe
Getreide in grösserer, das Kartoffelstärkmehl in geringerer Menge
angewendet wird, als bei der Erzeugung des Malzkartoffelbiers
etwa in folgender Art;
100 fl gelbes Gerstendarrmalzschrot,
50 ä Braunmalzschrot,
75 & Gerstenschrot oder 64 '/ 2 U Weizenschrot,
50 fi Kartoffelstärkmehl.
dann zur Auflockerung der Treber:
5 bis 10 fi Haferschrot.