erkannte, indem es das wohlschmeckendste Bier liefert. Die ge
kochten Kartoffeln zeigten sich wegen des gelieferten schlechten
Products u. A. ganz unbrauchbar; beim Kartoffelbrei zeigten sich
die beschriebenen Hindernisse; auch wäre das Auswaschen des
selben in grossen Massen und in kurzer Zeit für grössere Braue
reien fast unausführbar; beim Stärkmehl zeigte sich die Anwen
dung des nassen mit mehr Umständlichkeit verknüpft, als die
des trockenen.
Die Erfahrungen, welche ich damals bei diesen Versuchen
zu machen Gelegenheit hatte, habe ich in der bereits genannten
Abhandlung in Andre’s Oekon. Neuigk. 1836, S. 385 u. s. w.
niedergelegt. Im Wesentlichen ging daraus hervor, dass:
1) auf 100 E lufttrockenes Stärkmehl wenigstens 50 E
Gerstenmalz angewendet werden müssen;
2) dass Darrmalz ein wohlschmeckenderes Bier liefert als
Luft- oder Grünmalz;
3) dass das Bier durch Zusatz von Farbmalz gefärbt und
von einem eigenen erdigen Geschmack und Geruch befreit wer
den müsse;
4) dass das Stärkmehl im nassen oder im trockenen Zustande
angewendet werden könne;
5) dass die Untergährung der erzeugten Bierwürze unter
sonst gleichen Umständen eine vollständigere Vergährung bedingt
als die Obergährung;
6) dass dabei, wenn weniger Malzschrot angewendet wird,
ein eigens coustruirter Seihebottich zum Abziehen der klaren
Würze von den Trebern, so wie abgebrühter Strohhäcksel als
Auflockerungsmittel derselben nothwendig sind;
7) dass 100 E lufttrockenes Stärkmehl 625 E Würze von
12 pCt. Extraetgehalt liefern.
Später, in meiner Anleitung zur Malzkartoffel-Stärk-
mehlbierbrauerei, Prag 1844, und Malzgetreidebier
brauerei, Prag 1845, habe ich diese Erfahrungen dahin er
weitert, dass:
a. zur Erzeugung guter, den Malzbieren nahe stehender
Biere mehr Malz angewendet werden müsse, ohne jedoch eine
bestimmte Vorschrift auszusprechen, dass aber bei dem Verhält
nisse von 150 E Gerstendarrmalz auf 100 E lufttrockenes
Stärkniehl schon ein sehr gutes, von reinem Malzbier kaum zu
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