Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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wegen seiner geringeren Ausgiebigkeit ‘/ 3 mehr als vom Zucker 
genommen werden. Der Zucker wird ein lichteres, der Syrup ein 
dunkleres Hier geben. 
Beide consumiren Hefe bei ihrer Zersetzung durch die Gah- 
rung; indessen da das Bier nicht allein aus diesen Materialien 
erzeugt, sondern diese in Gemeinschaft mit Malzwürze dazu ver 
wendet werden sollen, so tritt hierbei der Fall ein, dass die bei 
der Gährung der Malzwürze neu gebildete Hefe theilweise zur Zer 
setzung des zugesetzten Zuckers verwendet, und mithin weniger 
davon als bei der Gährung blosser Malzwürzen gewonnen wird, 
ein Umstand, der, weil die Hefe so vielfältige Verwendung findet, 
deshalb unentbehrlich ist, und davon nun viel weniger erzeugt 
werden würde, besonders zu berücksichtigen sein wird. 
100 fi Malz sind fähig, 8—10 ä breiige Hefe zu liefern. 
Diese Hefe ist im Stande, 65 bis 80 u Zucker oder das Aequi- 
valent an Svrup zu vergähren. 
Bei der Biererzeugung ist nun eine vollständige Vergährung 
des süssen Zusatzes nicht nothwendig, weil man gewohnt ist, 
einen Theil der Substanz unvergohren im Biere zu belassen, und 
dann werden 100 il Malz vielleicht auf das doppelte Quantum 
Zucker ausreichen. oder wenn man weniger Zucker anwendet 
und folglich nicht alle neu gebildete Hefe davon consumirt wird, 
wird man dabei einen Antheil neuer Hefe erhalten können. Da 
diese jedoch zum anderweitigen Verbrauche zur Weissbrotbä 
ckerei und in Haushaltungen nicht ausreicht, so wird man dann 
darauf denken müssen, auf andere Weise Ersatzmittel dafür zu 
beschaffen. 
Eine reine gegohrene Zuckerlösung ist eine selu wohlschme 
ckende geistige Flüssigkeit, und es ist nicht zu zweifeln, dass 
man beim Zusatze von Zucker zur Würze ein wohlschmeckendes 
Bier, jedoch von eigenthümlicher Beschaffenheit, erhalten werde, 
wie ein diesfalls abgeführter Versuch mit Zusatz von 5 Zucker 
auf 25 M Malz gezeigt hat, wobei der Zucker beim Kochen der 
Würze mit Hopfen in dieselbe gebracht wurde, aber auch nach 
dieser Operation in sie gebracht werden kann. Bin beim Mai 
schen zuzusetzen, wäre eine zweck- und nutzlose Sache. — 
Die Klärung und Haltbarkeit dieses Biers betreffend, so ist 
es wohl keinem Zweifel unterworfen, dass erstere eben so gut, 
wo nicht besser als bei dem Malzbiere stattfinden werde; der
	        
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