Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

428 
208550 
= 80.2 iS Holz. Dieser Holzaufwand ist gleich bei 
2600 
dem rationellen Decoctions- oder Infusionsverfahren , und wenn 
man die dabei stattfindenden Verluste mit 50 pCt. davon hoch 
an schlägt, so kann mit dem 1 % fachen Holzaufwande — 120 iS' 
Diese Wärmeverluste, auf welche jedoch zum Theil Rück 
sicht genommen worden war, beziehen sich auf jenen Antheil 
Gefässe aufnehmen, was sonst davon an die Atmosphäre abge 
leitet und zur Erhitzung des Wassers für die Reinigung der Ge- 
räthe verwendet wird. Man ersieht daraus ferner, dass es vor- 
theilhaft ist, wenn die Braupfanne und der Brauofen in stetem 
Betriebe sind und nicht jedesmal der vollkommenen Abkühlung 
überlassen werden, weil die Anheizung dann schneller und mit 
einem geringem Brennstoffaufwande Statt findet. 
Zur Erzeugung von 10 Fass Bier (Würze) sind daher 1200 fi 
und für ein Gebräu von 29 Fass 2400 iS lufttrockenes Holz 
nothwendig u. s. w. Rechnet man das Gewicht einer Wiener 
Klafter weichen Holzes von 2 '/„ Fass Scheitenlänge nur zu 1600 iS, 
so sind zur Erzeugung von 10 Fass Bier 3 / 4 Klafter dieses Holzes 
erforderlich, während in Böhmen nach der da befolgten Brau- 
inethode &c. im Durchschnitte der Sommers- und Winterszeit 
1 ‘/ 4 Klafter = 2000 iS, oft noch mehr aufgewendet werden. Es 
lässt sich also noch bedeutend an Brennstoff beim Bierbrauen er 
sparen; eine Ersparniss, die nicht unwichtig ist, und z. B. in 
einer Brauerei, die jährlich 6000 Fass Bier erzeugt, 300 Klftr. 
beträgt, was mit 5 fi. berechnet, 1500 fl. ausmacht. Diese gehen 
beim Bierbrauen buchstäblich genommen im Rauch auf. Hier 
und da hat man hierin schon theilweise Ersparungen durch ein 
verbessertes Verfahren eingeführt und erzielt. 
Durch die Dampfbrauerei nach meinem System mit Be 
nutzung der Wärme der beim Würzekochen entweichenden Dämpfe 
kann man den Holzaufwand zur Erzeugung von 10 Fass Würze 
auf 800 iS (V, Klafter) zurückbringen. Da ein Fass wirklichen 
Biers etwa 436 fi wägt, so erfordert jedes Pfund Bier (ohne 
den Holzaufwand beim Malzdarren zu rechnen (nach dem übli 
chen Verfahren fast l / 2 fi (0.46 fi), nach dem verbesserten Ver 
Ilolz vollkommen ausgelangt werden 
Wärme, welchen das Mauerwerk des Ofens, der Kessel und die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.