Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

455 
bis zur Sättigung auf; diese Kochsalzmenge bedarf ihr 2.7778- 
faches Gewicht, mithin 888.89 Gran Wasser zur Lösung; folglich 
enthalten 1000 Gran dieser Lösung 1000 — 888.89 = 111,11 
Gran, oder 11.111 pCt. wasserfreies Bierextract. 
Um in allen Fällen eine vollkommen gesättigte Auflösung 
des Kochsalzes zu erhalten, ist es nothwendig, dasselbe im Ueber- 
schusse anzuwenden, so dass immer ein Antheil davon ungelöst 
bleibt. Hat man nun die ganze Menge des angewendeten Koch 
salzes vorher gewogen, so handelt es sich nur darum, die Menge des 
unaufgelöst gebliebenen Kochsalzes zn bestimmen, um dadurch 
zur Kenntniss des Gewichtes des aufgelösten zu gelangen, und 
da das Abwägen desselben in der Flüssigkeit oder seine Abson 
derung aus derselben im reinen Zustande unmöglich ist, bleibt 
kein anderes Mittel übrig, als es zu messen, nachdem es sich 
aus der Flüssigkeit vollkommen zn Boden gesetzt hat. Das dazu 
gebrauchte zweckmässig geformte Instrument oder Messgefäss 
von Glas nennt der Erfinder dieser Bierprobe — Prof. Fuchs 
in München — Hally met er (Salzmesser), und hiernach hat 
diese Bierprobe die Benennung h al ly m e t r i s c h e erhalten. 
Die Flüssigkeit sannnt dem Antheil des unaufgelöst gebliebenen 
Kochsalzes wird in das Hallymetcr gebracht, und das Kochsalz 
muss sich in der calibrirten Messröhre desselben auf den mög- 
1 i c h kleinsten Rau m zusammensetzen. Jeder Theilstrich 
der Messröhre zeigt 1 Gran unaufgelöst gebliebenen Kochsalzes 
an, wozu dieselbe auf praktische Weise mit einer gesättigten 
Kochsalzlauge und Kochsalz calibrirt wird. Die dem abgesetzten 
Kochsalz etwa anhängenden Luftblasen werden durch Aufrühren 
desselben mit einem spiralförmig gewundenen Drahte zum Auf 
steigen gebracht und entfernt; das Absetzen des Kochsalzes in 
den möglich kleinsten Raum wird durch öfteres Aufklopfen des 
Instruments auf den Tisch befördert. 
Wenn man eine gewogene Menge Bier (1000 Gramm) auf 
etwa >/ 3 einkocht und hierauf nach dem Erkalten wieder so viel 
Wasser zusetzt, um das vorige Gewicht genau herzustellen, so 
hat man eine solche wässerige Flüssigkeit, deren Gehalt an Bier 
extract man nach der obigen Methode bestimmen kann. 
3) Eine Flüssigkeit, welche Alkohol enthält (Bier), über 
lässt nicht alles Wasser dem Kochsalze, das darin gelöst wird, 
sondern der Alkohol bindet dem Kochsalze gegenüber eine ge
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.