Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Bei der saccharimetrischen Bierprobe zu befolgendes Verfahren. 
Nach den vorausgesendeten Grundsätzen und mit Hilfe des 
beschriebenen Apparates ist bei Vornahme der saccharimetrischen 
Bierprobe folgendes Verfahren zu befolgen: 
a) Wenn das zu untersuchende Bier klar ist, wird eine zur 
Prüfung hinreichende Menge von etwa 3000 Gran (13 Lotli) in 
die trockene Flasche (Fig. 6) gefüllt und darin durch öfteres 
und anhaltendes Schütteln, worauf immer der Korkstöpsel ge 
lüftet wird, um die dadurch frei gewordene Kohlensäure zu ent 
lassen, von derselben möglichst befreit, wozu ‘/ 4 Stunde Zeit 
hinreicht. Ist das Bier trübe, so muss es hiernach mittelst des 
Filtrirtrichters durch ein Papierfilter in ein Cylinderglas filtrirt 
werden, wobei das Filter zu bedecken ist, um die Verdunstung von 
Alkohol und Wasser aus dem Biere möglichst zu verhindern. 
In diesem Falle wird das Bier durch Schütteln vor dem 
Filtriren entkohlensäuert. Durch das Schütteln bildet sich auf 
der Oberiiäche des Biers ein zäher, grossblasiger Schaum, der 
nur langsam zerfliesst, und beim Einfüllen des Biers in das Pik 
nometer (Tausendgranfläsehchen) theilweise mit übergeht, und 
dann schwierig daraus hinwegzubringen ist. Um diesen Uebel- 
stand zu beseitigen, giesst man das Bier in ein Becherglas oder 
in einen Glas-Cylinder aus, nimmt den Schaum von der Oberflä 
che mit dem Hornlöffelchen weg, und füllt das Bier dann erst 
in das Fläschchen ein. Durch schnelles Filtriren des Biers kann 
man dies noch sicherer erreichen. 
b) Von dem klaren, entkohlensäuerten Biere werden in das 
messingene Einkochkesselchen (Fig. 4), welches auf die Wage 
einerseits und dessen Tara andererseits gebracht wird, etwa 1500 
Gran abgewogen, wozu der Tausendgran - Gewichtseinsatz, dann 
das Hornlöffelchen (Fig. 8) zur genauen Ausgleichung dieses Bier 
gewichtes dienen, 
Es ist nämlich nicht absolut nothwendig, das Gewicht dieses 
zum Einkochen verwendeten Bierquantums genau zu kennen, 
sondern es genügt zu wissen, dass dasselbe beiläufig 1500 Gran 
betrage, weil so viel zur Bierprobe nothwendig ist. Deshalb ist 
auch nicht erforderlich, dass die Tara des Einkochkesselchens 
dem Gewichte desselben vollkommen gleich sei. Es ist aber ab 
solut nothwendig, dass das Gewicht des eingekochten
	        
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