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Bier gefunden, nach welchem Verfahren die etwaigen Fehler beider
sich in der Bestimmung des Würzegehaltes concentriren.
In dieser Beziehung stehen sie daher jedenfalls gegen die
beiden ersten Proben im Nachtheil. Aus allen diesen Betrach
tungen geht aber hervor, dass die saccharimetrische Bierprobe
sich schon vom Anfänge auf jenem brauchbaren Standpunkte be
findet, auf welchen die anderen erst nach Vornahme der nöthigen
Verbesserungen gelangen können.
Wenn man dazu in Erwägung zieht, dass der Gebrauch des
Procenten-Saccharimeters als Senkspindel für die meisten prak
tischen Zwecke der zymotechnischen Gewerbsbetriebe, als: zur
Ermittelung der ursprünglichen Concentration der in die Gäh-
rung versetzten Flüssigkeit, zur Beurtheilung des Gährungsver-
laufes und des endlichen Gährungserfolges oder des Vergäh-
rungsgrades, dann zur beiläufigen Ermittelung des Alkoholge
haltes der gegohrenen Flüssigkeit genügt, dass dieses Instru
ment leicht und schnell zu handhaben und sehr wohl
feil ist, auch gemeinverständliche Anzeigen liefert, so wie dass
aus eben dieser Ursache der Gebrauch desselben sich immer
mehr verbreitet, dann dass nur in selteneren Fällen der Ge
brauch des Tausendgranfläschchens und die dazu gehörige Be
rechnungsweise, erforderlich ist, so bedarf es wohl keiner wei
teren Beweise, um zu erkennen, dass die saccharimetrische Atte
nuationslehre so wie die sich darauf gründende Wein-, Bier-
und Branntweinmaischprobe sich in der Praxis ebensowohl vor
anderen behaupten werde und könne, als erstere auch die Wis
senschaft dieser Gewerbsbetriebe wesentlich aufzuklären vermag
und bereits auch aufgeklärt hat.
Im Uebrigen können alle Bierproben, wenn sie zu einem
gleichen Grade von Verlässlichkeit gebracht sein werden, recht
gut neben einander bestehen, und man wird sich derselben be
dienen, je nachdem die Mittel zur Beischaffung des dazu erfor
derlichen Apparats zu Gebote stehen und derselbe auch noch
eine anderweitige Brauchbarkeit gestatten wird.
Diese mehrseitige Brauchbarkeit kömmt aber eben wieder
dem saccharimetrischen Apparate mit dem Tausendgranfläschchen
zu, weil er auch zur genauesten Bestimmung des Alkoholgehal
tes im Branntwein und in allen alkoholhaltigen Destillaten ge