Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

Zur Wiener Innung gehören 47 Brauereien, wovon aber 1844 
in Wien nur 4 und bei Wien 33 im Betriebe waren. Diese 37 
Brauereien erzeugten 
im Jahre 1840 334.149 y, Fass Bier, 
» » 1841 337.235 ~ „ 
» » 1842 327.196 V, „ 
„ „ 1843 303.342 >/ 4 „ 
„ „ 1844 331.790*/ 4 „ „ 
Früher sei das Braugeschäft wegen des grossen Absatzes 
eines der einträglichsten gewesen, sei aber durch Einwirkung 
mehrerer Verhältnisse bedeutend gesunken und werfe nur wenig 
Gewinn ab, so dass von mehreren Seiten über die Ertragslosig 
keit der Brauereien geklagt wird; ob mit Beeilt, wollen wir nicht 
entscheiden. 
Werth des erzeugten Biers. 
Das in den genannten Kronländern des österreichischen Kai 
serstaates erzeugte Bier repräsentirt einen Werth von wenig 
stens 60.000.000 fi. Oe. W., wovon auf Böhmen mehr als ein 
Drittel entfällt. Die davon entrichtete Steuer macht etwa 25 pCt. 
dieses Werthes aus. 
Aufwand an Gerste oder Malz zur Biererzeugung. 
Zur Erzeugung von 1 Fass = 4 Eimer Bier werden im 
Durchschnitte 2 Wiener Metzen = 100 E Gersten darrmalz an 
gewendet. Ein Fass Bier ä 4 Eimer entspricht in Oesterreich 
1 Ct. Braumalz. Zur Erzeugung von 3.000.000 Fass Bier sind 
daher 6.000.000 Metzen oder 3.000.000 Ct. Braumalz erforder 
lich, wozu, da beim Malzen der Gerste etwa '/ 8 Zuwachs am 
Raummaasse Statt hat, circa 5.333.333 Metzen Gerste uothwen- 
dig sind. 
Die verbrauchte Gerste hat einen Werth von circa 11.000.000 fi. 
Oe. W. Bei der Vermälzung derselben wird Abschöpfgerste (2 pCt. 
= 106.666 Metzen) und Malzblüthe (Malzkeime) (3 pCt. = 
112.000 Ct.) beim Darren und Reitern zu Nebenbenutzungen ge 
wonnen. 
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